Mortise-View

Der Mortise-View dient der Beurteilung der Artikulation von Tibiaplateau, Innen- und Außenknöchel mit der Taluskuppel. Hauptindikation ist der Verdacht auf eine Sprunggelenksfraktur oder -luxation einschließlich Talusfraktur. Weitere Indikationen sind:

• Arthrose im Sprunggelenk
• osteochondrale Verletzungen des Talus
• postoperative Nachsorge zur Beurteilung der Implantatlage
• posttraumatische Nachsorge zur Beurteilung der Frakturheilung

Beim Mortise-View befindet sich der Patient in Rückenlage oder aufrecht sitzend. Das gestreckte Bein liegt auf dem Tisch. Das Bein muss um 15 bis 20° nach innen rotiert werden, so dass die intermalleolare Linie parallel zum Detektor ausgerichtet ist. Dies führt in der Regel dazu, dass die 5. Zehe mit der Mitte des Calcaneum in einer Linie steht. Die Innenrotation muss dabei von der Hüfte ausgehen. Der Fuß sollte sich in leichter Dorsalflexion befinden.

• anteroposteriorer Strahlengang
• Zentrierungspunkt: Mittelpunkt von Malleolus lateralis und medialis
• Kollimation: seitlich zu den Hauträndern, nach oben bis zum distalen Drittel von Tibia und Fibula, nach unten zum proximalen Anteil der Mittelfußknochen
• Ausrichtung: Hochformat
• Detektorgröße: 24 x 30 cm
• Belichtung: 50 bis 60 kVp, 3 bis 5 mAs
• SID: 100 cm
• Streustrahlenraster: nein

Qualitätsfaktoren einer regelrecht angefertigten Röntgenuntersuchung sind:

• Malleolus lateralis und medialis bzw. distale Fibula und Tibia sind im Profil erkennbar
• Überlagerungsfreie Darstellung des Gelenks
• Basis des 5. Mittelfußknochens im unteren Bildanteil erkennbar

Ist der Patient nicht in der Lage, die untere Extremität nach innen zu drehen, kann der Röntgenstrahl um 15 bis 20° nach medial abgewinkelt werden.