Medimeisterschaften
Abkürzung: Medis
Definition
Die Medimeisterschaften, kurz Medis, sind ein seit 2002 jährlich stattfindendes Festival für Medizinstudenten und junge Ärzte sowie Studierende anderer naturwissenschaftlicher Fächer.
Hintergrund
Die Medimeisterschaften waren ursprünglich ein Fußballturnier mit Party, aus dem sich über die Jahre ein Partyevent mit Fußballturnier entwickelt hat. Auf dem Event treffen sich vor allem Medizinstudenten, um Kontakte zu anderen Universitäten zu knüpfen und einen Ausgleich zum Studienalltag zu finden. Das inoffizielle Motto der Medimeisterschaften ist der Hashtag #NURLiebe. In wenigen, nicht dokumentierten Einzelfällen kann es aber auch zum Konsum von Alkohol und zum Austausch von Körperflüssigkeiten unter den Teilnehmern kommen.
Location
Die Medimeisterschaften finden auf einem Flugplatz in Obermehler statt. 2018 waren sie einmalig auf dem Flugplatz in Cochstedt bei Magdeburg beheimatet. 2020 fand aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Präsenzveranstaltung statt. Das Festival wurde virtuell abgehalten. Im Jahr 2021 fanden die Medis vom 2. bis 5. September auf dem Flugplatz Ballenstedt im Harz statt.
Fankultur
Teilnehmer
Teilnehmer des Festivals können entweder als Spielerinnen oder Spieler auf dem Fußballfeld teilnehmen oder als Fans. Es handelt sich um Studenten der medizinischen Fakultäten aus dem gesamten deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz). In den letzten Jahren entsandten auch die Universitäten Budapest, Bratislava, Prag und Riga Mannschaften und Fans.
Fan-Motto
Besonders charakteristisch für die Medimeisterschaften sind die Uni-internen und jährlich wechselnden Fan-Mottos. Dazu zählen ein Fan-Lied, das dazugehörige Musikvideo, eine Verkleidung, an der man auf dem Festival gut erkennbar seiner Universität zuzuordnen ist, sowie jeweils eine Fanbühne, stationär oder mobil als Fan-Wagen. Inhaltlich sind die Mottos und insbesondere das Fanvideo traditionell ein Mix aus Anspielungen auf (mit Beispielen):
- die Stadt oder Uni:
- "DOMpteure vom Rhein" (Köln 2016)
- "Ab GÖht die Post" (Göttingen 2017)
- "FAUltras der Liebe" (FAU Erlangen 2018)
- "AtoMAR" (Marburg 2021)
- Fußball:
- "Weltmainzer" (Mainz 2018)
- Medizin:
- "RINNDERWAHN - Enzephaloparty" (Innsbruck 2017)
- "Medicopter Mainz17 - Nur die Liebe zählt" (Mainz 2017)
- "#FRAktur - Auch Herzen brechen!" (Frankfurt am Main, 2018)
- Popikonen:
- "Magdejackson" (Magdeburg 2018)
- "Bochumer Schlümpfe" (Bochum 2018)
- "Bonnald Trump" (Bonn 2018)
- Selbstironie
- "Heidelberger Strebergarten" (Heidelberg 2017)
- "BUDACA$H - Scheiß Abi guter Papi" (Budapest 2018)
- Party
- "The Great Götsby" (Göttingen 2016)
- "Köln koloriert kräftig!" (Köln 2017)
- sowie weitere zwischenmenschliche Aktivitäten:
- "BonnAmour" (Bonn 2016)
- "Taj ma Bonn" (Bonn 2017)
- "Jagdfieber" (Würzburg 2018)
- "Brandenburger PlayMeds" (MH Brandenburg 2018)
siehe auch: Triebe, Körperflüssigkeiten
Die Fanvideos der einzelnen Unis werden in den Wochen vor dem Festival in der Regel zunächst stadtintern als Premiere gezeigt und anschließend auf Youtube hochgeladen. Hier können die Festivalteilnehmer sich schon ein Bild von den Mottos machen, unter denen der anderen Unis auftreten werden. Die ersten Fanvideos kamen im Jahr 2007 auf.
Sieger
Neben vielen kleinen Pokalen, sind die beiden am härtesten umkämpften Trophäen der Titel "Medimeister" und damit der Sieger des Fußballturniers und der Preis für das "Beste Fanvideo".
Jede Uni-Organisation bewertet im Vorfeld der Medimeisterschaften sowohl das Fanvideo, als auch den Song separat für jede teilnehmende Uni, die bis zur Deadline ihr Video eingereicht hat. Aus den Rankings für Song und Video wird dann eine Gesamtwertung ermittelt.
Jahr | Medimeister (Männer) | Medimeister (Frauen) | Bestes Fanvideo |
---|---|---|---|
2014 | Köln | Marburg | Göttingen, „GÖrillaz“ |
2015 | Marburg | Regensburg | Rostock, „Butter bei die Fische“ |
2016 | Freiburg | Regensburg | Göttingen, „Swinging Heart“ |
2017 | Erlangen-Nürnberg | Rostock | Göttingen, „Ab GÖht die Post“ |
2018 | Marburg | Mannheim | Rostock, „Woodstock Peace & Love“ |
2019 | Wien | Köln | Bonn, „Napoleon Bonnerparty“ |
2021 | Dresden | Heidelberg & Mannheim | Ulm, „Europäische ULMion“ |
2022 | Köln | Tübingen | Jena, „Für Elisa“ |
2023 | Marburg (Fußball)
Wien (Handball) |
Marburg | Magdeburg, „Beef“ |
Nebenwirkungen
Häufig
- Kopfschmerzen
- Nausea
- Erbrechen
- Vertigo
- Tinnitus
- Logorrhoe
- Dysphonie
- Tachykardie
- Insomnie
- Bänderriss
- Obstipation
- Dermatitis solaris
Die Symptomtrias aus Nausea, Vertigo und Erbrechen wird auch als "Obermehler-Syndrom" beschrieben. Häufig sind Besucher des Festivals im Anschluss von Dysphonie (Heiserkeit) infolge vorübergehender Reinke-Ödeme geplagt. Durch ausgiebigen Sonnengenuss kann es zum eher vermeidenswerten Erythema solare Obermehler kommen, wobei von manchen Unis sonntags noch vor Ort ein "Patient" für den schönsten Sonnenbrand ausgezeichnet wird.
Nach Ende des Festivals kommt es bei den Besuchern häufig zum Ausbruch der sogenannten PMD (Post-Medimeisterschaften-Depression), welche sich in unbestätigten Fällen bis zum erneuten Wiedertreffen auf den Medimeisterschaften (ca. 360 Tage) hinziehen kann. Eine erfolgreiche Therapie ist bislang nicht bekannt.
Selten
Weiterführende Literatur
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