Trieb
Englisch: drive
Synonyme: Strebung, Bestreben, Antrieb, Bedürfnis
Definition
Ein Trieb ist eine angeborene, zielgerichtete psychische Kraft, die meist von Gefühlen der Spannung, Lust oder Unlust begleitet wird. Im Gegensatz zum Instinkt ist der Trieb immer durch eine Handlung gekennzeichnet, die eine Triebbefriedigung bezweckt. Wird diese Triebbefriedigung nicht erreicht, so kann der Trieb an Stärke gewinnen und in weiterer Folge Wahrnehmung und Denken einschränken. Befindet sich der Organismus in Homöostase und Entspannung, verliert der Trieb an Stärke und Bedeutung.
Psychoanalytische Sicht
Sigmund Freud beschrieb in seiner Triebtheorie, dass jeder Trieb sowohl eine Triebquelle, als auch ein Triebziel benötigt, das mit einem Triebobjekt erreicht wird. Triebe werden in der Psychoanalyse vor allem dem "Es" zugeordnet. Eine Ambivalenz der Triebe (Thanatos- Eros) begünstigt Triebstörungen und Abweichungen, die durch psychische und psychosomatische Erkrankungen zum Ausdruck kommen (z.B. Anorexie, Perversität, Zwang etc.) Bei der Zwangstörung kommt es zu einem Trieb-Überich-Konflikt. Unbewusste Triebregungen (z.B. sexuelle Fantasien, Onanie) werden vom Patienten als schamhaft erlebt. Er verdrängt sie indem er beispielsweise einen Waschzwang entwickelt. Das häufige Waschen ist gleichzusetzten mit einem Abwaschen der Schuldgefühle.
Lerntheoretische Sicht
Hier wird zwischen primären Trieben (z.B. Hunger, Durst) und sekundären Trieben unterschieden (z.B. Geld, Macht). Die sekundären Triebe gelten als erlernt, da sie nicht überlebensnotwendig per se sind.