MASP1
Englisch: Mannan-binding lectin serine protease 1
Definition
MASP1, auch Mannose-assoziierte Serin-Protease 1 genannt, ist ein Enzym aus der Gruppe der Serinproteasen. Es führt zur Aktivierung des Komplementsystems über den Lektinweg sowie zur Aktivierung von MASP2 und MASP3. MASP1 nimmt auch an der Spaltung der Komplementfaktoren C4 und C2 teil, was zur Bildung der C3-Konvertase führt.
Genetik
MASP1 wird das vom gleichnamigen MASP1-Gen kodiert. Es befindet sich beim Menschen auf Chromosom 3 an Genlokus 3q27.3. Durch alternatives Spleißen kodiert das Gen auch MASP3.
Biochemie
Die biochemische Struktur von MASP1 entspricht der anderer MASP-Proteine. Es besteht aus einer schweren alpha- und einer leichten beta-Kette, die durch eine Disulfidbindung aneinander gekoppelt sind. Die alpha-Kette besteht aus 2 CUB-Domänen und zwei CCP-Domänen, die durch ein EGF-Segment verbunden sind.
Funktion
MASP1 spielt eine wichtige Rolle im angeborenen Immunsystem. Es wird als Proenzym (Zymogen) transkribiert und erst dann aktiviert, wenn es einen Komplex mit den Erkennungsmolekülen des Lektinwegs bildet, dem MBL sowie den Ficolinen. MASP1 kann auch Gerinnungsfaktoren, wie z.B. Faktor XIII und Fibrinogen, spalten und führt dadurch zu einer erhöhten Gerinnbarkeit des Blutes.
Klinik
Polymorphismen des MASP1-Gens können zu verschiedenen Störungen führen, u.a. zum Malpuech-Syndrom. Die gestörte Aktivität des Genprodukts erhöht darüber hinaus die Anfälligkeit gegenüber bakteriellen Infektionen und führt zu einem häufigeren Auftreten eines SIRS bzw. einer Sepsis.
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