Lymphocentrum bronchale (Veterinärmedizin)
Synonym: Lc. bronchale
Definition
Als Lymphocentrum bronchale bezeichnet man ein Lymphzentrum in der Brusthöhle. Es ist Bestandteil des Lymphgefäßsystems der Brustwand und der Brusteingeweide der Haussäugetiere.
Anatomie
Das Lymphocentrum bronchale setzt sich aus mehreren Lymphknotengruppen zusammen, die an der Lungenwurzel (Radix pulmonis) ausgebildet sind. Anhand ihrer Lage können insgesamt drei Gruppen unterschieden werden:
- Lymphonodi bifurcationis (Bifurkationslymphknoten), bestehend aus den
- Lymphonodi tracheobronchales craniales
- Lymphonodi pulmonales
Der rechte und der mittlere Bifurkationslymphknoten fehlen dem Schaf immer und sind beim Rind und bei der Ziege inkonstant ausgebildet. Hinzu kommen beim Schwein und Wiederkäuer noch zusätzliche Lymphonodi tacheobronchiales craniales, die am Bronchus trachealis (nur bei Paarhufern ausgebildet) verteilt liegen.
Gleichzeitig sind noch weitere kleinere Lymphknoten ausgebildet, die als Lymphonodi pulmonales bei allen Haussäugetieren angetroffen werden können. Beim Pferd und bei der Ziege sind diese inkonstant im Lungegewebe eingelassen und liegen hier den Stamm- und Lappenbronchen eng an.
Die Lymphknoten des Lymphocentrum bronchale werden bei Schlachttieren regelmäßig im Zuge der Fleischuntersuchung begutachtet.
Tributäres Gebiet
Das tributäre Gebiet des Lymphocentrum bronchale umfasst die Lunge sowie Endabschnitte der Trachea. Zusätzlich nimmt es die Lymphe des Herzens, des Herzbeutels sowie des kranialen Brustabschnittes des Ösophagus und des benachbarten Mediastinums auf.
Es können sich zudem noch ableitende Lymphgefäße der Lymphonodi mediastinales caudales und medii dem Lymphocentrum bronchale anschließen.
Lymphabfluss
Die efferenten Lymphgefäße des Lymphocentrum bronchale finden in den meisten Fällen Anschluss an die Lymphonodi mediastinales craniales oder medii sowie teilweise auch direkt an den Ductus thoracicus.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band III: Kreislaufsystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.