Luftsack (Pferd)
Synonym: Diverticulum tubae auditivae
Definition
Der Luftsack ist eine ventrale Ausstülpung der Tuba auditiva und kommt bei Pferden vor. Er ist ausgekleidet mit respiratorischer Schleimhaut und fasst etwa 300-600ml.
Anatomie
Topographie
Dorsal wird der Luftsack von der Schädelbasis begrenzt, ventral vom Nasenrachen. Lateral wird er von der Glandula parotis bedeckt. Durch das Stylohyoideum wird der Luftsack jeweils in eine größere mediale und eine kleinere laterale Bucht geteilt.
Kaudal legen sich Arterien und Nerven an die mediale Bucht und bilden nach innen eine Schleimhautfalte. Hierzu gehören: Arteria carotis interna, Nervus vagus, Truncus sympathicus, Ganglion cervicale craniale und Nervus accessorius.
Ebenso legen sich ventral der Nervus glossopharyngeus und Nervus hypoglossus an. Seitlich der lateralen Luftsackbucht ist die Arteria carotis externa benachbart. Ihre Pulsation ist während einer Endoskopie zu sehen. Ventral liegen die Lymphonodi retropharyngei.
Funktion
Seine Funktion ist nicht genau geklärt. Es existieren jedoch verschiedene Theorien zu seiner Funktion. Zum einen soll der Luftsack als Resonanzraum fungieren. Zum anderen soll er zur Regulierung des zerebralen arteriellen Blutdrucks sowie zur Kühlung des Gehirns dienen. Gleichzeitig ist der Luftsack ein Hohlraum des knöchernen Schädels und führt damit zu einer Gewichtsreduktion.
Klinik
Der chirurgische Zugang kann über das Viborg-Dreieck erfolgen, sofern der Luftsack aufgrund von pathologischen Sekreten etwas abgesackt ist. Dieses wird begrenzt vom Angulus mandibulae, von der Vena linguofacialis und der Sehne des Musculus sternomandibularis.
Durch die Nähe zu Nerven und Arterien können diese bei einer Luftsackerkrankung zu Schaden kommen. Beispiele hierfür sind die Erosion der Wand der Arteria carotis communis mit nachfolgender Epistaxis oder beispielsweise eine Schädigung des Nervus hypoglossus wodurch es zur Lähmung der Zungenmuskulatur kommt. Häufige Erkrankungen des Luftsackes sind: