Lemborexant
Handelsnamen: Dayvigo®
Englisch: lemborexant
Definition
Lemborexant ist ein Orexin-Rezeptor-Antagonist, der zur Behandlung der Insomnie eingesetzt wird.
Chemie
Bei Lemborexant liegt ein mehrfach substituiertes Cyclopropan-Grundgerüst vor. Die Substituenten sind unter anderem ein Dimethylpyrimidin, Fluorbenzen und 3-Fluorpyridin.
Die Summenformel lautet C22H20F2N4O2; das Molekulargewicht beträgt 410,4 g/mol.[1]
Wirkmechanismus
Das Orexin-System spielt eine wichtige Rolle beim Schlaf-Wach-Rhythmus. Lemborexant ist ein kompetitver Antagonist an den beiden Orexin-Rezeptoren OX2R und OX1R. Hierdurch soll es einem gestörten Schlafrhythmus entgegenwirken und einen regelmäßigen Schlafzyklus fördern.[2]
Pharmakokinetik
Lemborexant wird innerhalb von drei Stunden resorbiert und weist ein Verteilungsvolumen von 1970 l auf. Die Metabolisierung erfolgt über CYP3A4. Die Halbwertszeit beträgt siebzehn bis neunzehn Stunden.
Indikation
Indikation ist die Behandlung der Insomnie, die durch Ein- und Durchschlafstörungen charakterisiert ist.
Darreichungsform
Lemborexant wird peroral in Form einer Filmtablette eingenommen.
Dosierung
Die Standarddosierung beträgt 5 mg abends vor dem Schlafengehen. Bei fehlendem Ansprechen kann die Dosis auf 10 mg verdoppelt werden
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Folgende unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bekannt:
- zentraldämpfende Effekte und Beeinträchtigung der Wachsamkeit am Tage. Aufgrund dieser Wirkung sollte unter Einfluss des Medikaments auf das Fahren von Fahrzeugen oder das Führen schwerer Maschinen verzichtet werden.
- Schlafparalyse, kataplektische Symptome, hypnagoge Halluzinationen
- Mit Schlafwandel assoziierte Verhaltensformen
- Verschlimmerung einer Suizidneigung
- Kopfschmerz
Eine Überdosierung führt zu einer Erhöhung somnolenter Anfälle.
Arzneimittelinteraktionen
Da Lemborexant ein CYP3A4-Substrat ist, können Interaktionen mit anderen CYP-Substraten, CYP-Induktoren (z.B. Johanniskraut, Rifampicin) oder -Inhibitoren (z.B. Verapamil, Grapefruitsaft) auftreten. Alkohol kann die zentraldämpfende Wirkung des Arzneistoffes erhöhen
Kontraindikationen
- Patienten mit herabgesetzter Atemfunktion
- Narkolepsie
Zulassung
Quellen
- ↑ Lemborexant in der pubchem-Datenbank, aufgerufen am 29.01.2020
- ↑ Lemborexant auf arznei-news.de, aufgerufen am 29.01.2020
- ↑ Lemborexant auf drugs.com, aufgerufen am 29.01.2020
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