Ischämische Nephropathie
Englisch: ischemic kidney disease
Definition
Die ischämische Nephropathie bezeichnet eine Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate, die auf eine renale Minderperfusion zurückzuführen ist. Obwohl definitionsgemäß jegliche Minderperfusion ursächlich sein kann, ist im engeren Sinne meist die Stenose oder der Verschluss der Nierenarterien bzw. ihrer Äste gemeint.
Ursachen
Allgemeine Ursachen einer Minderperfusion:
- Hypotonie
- Schock (Schockniere)
- Akute Tubulusnekrose
- Vaskulitis
- Thrombotische Mikroangiopathie
- Immunkomplex-Glomerulonephritis
Ischämische Nephropathie im engeren Sinne:
- Nierenarterienstenose
- intrarenale Arteriosklerose
Symptome
Die Kombination folgender Befunde weist auf eine ischämische Nephropathie aufgrund einer Nierenarterienstenose hin:
- Verminderte GFR: meist zusätzlicher Kreatininanstieg unter Einnahme von RAAS-Inhibitoren
- arterielle Hypertonie: meist schwer einstellbar (renovaskuläre Hypertonie) und/oder mit Endorganschäden
- Proteinurie mit blandem Urinsediment
Diagnostik
Eine Nierenarterienstenose kann mittels Duplexsonographie, CT-Angio oder MR-Angio nachgewiesen werden. Die intrarenale Arteriosklerose ist mittels Nierenbiopsie nachweisbar.
Therapie
Für die ischämische Nephropathie aufgrund allgemeiner Ursachen einer Minderperfusion existiert keine spezifische Therapie. Im Vordergrund steht der Verzicht auf nephrotoxische Substanzen sowie das Optimieren von kardiovaskulären Risikofaktoren.
Eine Nierenarterienstenose kann interventionell therapiert werden.
siehe auch: Therapie der Nierenarterienstenose
Quellen
- Altmeyers Enzyklopädie – Nephropathie, ischämische, abgerufen am 07.04.2025
- Hoyer. Renovaskuläre Hypertonie und Ischamische Nephropathie. Springer Nature Link. 2015
- Lenz. Ischämische Nephropathie und Nierenarterienstenose. Die Innere Medizin. Springer Medizin. 3. 2015