Diese Seite wurde zuletzt am 7. Juli 2017 um 20:36 Uhr bearbeitet.
Man muss streng zwischen Glomerulopathien und Tubulopathien unterscheiden. Glomerulopathien verschlechtern die filtrative Nierenfunktion als Folge einer renalen Minderperfusion. Die GFR verkleinert sich, die Konzentration der harnpflichtigen Stoffe steigt an. Es kommt zum Coma uraemicum.
Tubulopathien dagegen verschlechtern die tubuläre Rückresorptionsquote. Es kommt zur Polyurie. Eine Ausnahme von diesem Grundsatz ist das Liddle-Syndrom mit der Tendenz zur Anurie.
Wenn dagegen bei der Tubulusnekrose die Nierenkanälchen absterben und verstopfen, wird erstens die Rückresorptionsquote drastisch absinken. Das müsste zur Polyurie führen. Da der Urin jedoch durch die verstopften Tubuli nicht abfließen kann, kommt es zur Anurie und zusätzlich zur Niereninsuffizienz, obwohl die Glomeruli nicht betroffen sind. Die glomeruläre Filtration kommt wegen der Abflussbehinderung zum Stillstand. Sowohl die Primärharnbildung wie auch die Sekundärharnbildung streben gegen 0. GFR=0 plus Anurie.