Intrakapsuläres Chondrom
Synonyme: intraartikuläres Chondrom, Osteochondrom des infrapatellaren Fettkörpers
Englisch: intraarticular chondroma, intracapsular chondroma, giant ossifying chondroma, giant intraarticular synovial osteocondroma, chondroma of infrapatellar fat pad, osteochondroma of infrapatellar fat pad
Definition
Das intrakapsuläre Chondrom ist ein seltener knorpelhaltiger Weichteiltumor, der fast immer im infrapatellaren Hoffa-Fettkörper des Kniegelenks auftritt.
Ursache
Die Ursache des intrakapsulären Chondroms ist noch (2021) unklar. Vermutlich handelt es sich um das Endstadium des Hoffa-Kastert-Syndroms mit chronischer Entzündung, Fibrose und Impingement.
Klinik
Das intrakapsuläre Chondrom führt meist zu Schmerzen und Schwellung im vorderen Kniebereich mit Knacken und Blockierungsgefühl.
Pathologie
Das intrakapsuläre Chondrom ist durch Noduli aus hyalinem Knorpel und ggf. einer enchondrale Kalzifikation gekennzeichnet.
Bildgebung
Röntgen
Initial wird eine Röntgenuntersuchung des Kniegelenks durchgeführt. Hierbei zeigt sich eine Weichteilmasse, die das Fettgewebe des Hoffa-Fettkörpers verdrängt. Die Masse weist i.d.R. eine Knorpelmatrix in Form von punkt-, ring- oder bogenförmigen Verkalkungen auf. Mechanische Erosionen des benachbarten Knochens sind möglich.
Computertomographie
Die Computertomographie (CT) zeigt identische Befunde wie das Röntgenbild.
Magnetresonanztomographie
Mittels der Magnetresonanztomographie (MRT) können das Ausmaß der Läsion und der Knorpelgehalt beurteilt werden:
- T1w:
- rundlich-ovale, nicht infiltrierende Masse im Hoffa-Fettkörper
- inhomogenes niedriges Signal, im Vergleich zum Muskel leicht hyperintens
- enthält hypointense Knorpelmatrx
- ggf. angrenzende hypointense Erosionen
- Flüssigkeitssensitive Sequenzen (T2-FS, PD-FS, STIR):
- T1-FS nach Kontrastmittelgabe:
- Enhancement in variabler Intensität
Differenzialdiagnosen
- Intraartikuläre noduläre Synovialitis
- ebenfalls rundliche Masse mit hypointensem Signal in den meisten Sequenzen
- enthält nur sehr selten Kalzifikationen
- Knie ebenfalls häufigste Lokalisation (häufig Hoffa-Fettkörper)
- Pigmentierte villonoduläre Synovialitis:
- kann als noduläre Masse imponieren
- enthält Areale mit hypointensem Signal in allen Sequenzen aufgrund Hämosiderin-Ablagerung (Blooming-Artefakt in Gradintenecho-Sequenzen)
- keine Kalzifizierung
- großer Erguss
- Knie häufigste Lokalisation (Hoffa-Fettkörper möglich)
- Synoviales Chondrosarkom
- entsteht häufig sekundär bei synovialer Chondromatose
- enthält Knorpelmatrix
- Knie ist die häufigste Lokaliisation (Hoffa-Fettkörper möglich)
Therapie
Das intrakapsuläre Chondrom wird chirurgisch reseziert.
um diese Funktion zu nutzen.