Immunelektrophorese
Englisch: immuno-electrophoresis
Definition
Die Immunelektrophorese ist ein labormedizinisches Verfahren zum qualitativen Nachweis monoklonaler Antikörper (dem sog. M-Gradienten). Es kombiniert die Serumelektrophorese mit der Immundiffusion und wird vor allem zur Analyse von Plasmaproteinen eingesetzt.
Indikation
Eine Immunelektrophorese findet insbesondere bei Verdacht auf eine monoklonale Gammopathie Anwendung.
Weitere Indikationen sind die Differentialdiagnostik von:
- Dysproteinämie oder Hyperproteinämie
- radiologisch gesicherten osteolytischen Herden
- einer stark beschleunigten Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
Prinzip
Das Patientenserum wird zusammen mit einem Kontrollserum auf ein Agarosegel aufgebracht (Agarose-Gelelektrophorese). Alternativ kann auch eine Zelluloseacetatfolie verwendet werden. Die beiden Seren werden durch Elektrophorese aufgetrennt. Anschließend werden zwischen den beiden Trennlinien Immunseren aufgebracht. Sie diffundieren in das Agarosegel und reagieren dort mit den Antikörpern im Patientenserum, was zur Bildung auswertbarer Präzipitationslinien führt.
Hinweise
- Eine quantitative Aussage über einzelne Proteine kann nicht getroffen werden.
- Das Fehlen von Fraktionen kann nur bei den großen Fraktionen (Gamma-Globuline, Transferrin, Albumin) sicher erkannt werden, eine Erhöhung wird auch hier nicht sicher erkannt.
- Bei konkreten Fragestellungen (z.B. Erhöhung der β-Fraktion in der Eiweißelektrophorese) ist eine Quantifizierung der Proteine vorzuziehen.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 29.03.2021
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