M-Gradient
Synonym: M-Peak, M-Protein
Englisch: M-spike
Definition
Als M-Gradient bezeichnet man einen pathologischen Peak vor oder innerhalb der Gamma-Fraktion (Immunglobulinfraktion) der Serumeiweißelektrophorese.
Bedeutung
Der M-Gradient bildet eine Fraktion unvollständiger bzw. funktionsloser monoklonaler Antikörper (Paraproteine) ab. Da diese Antikörper identische Proteine mit gleicher Wanderungsgeschwindigkeit sind, bilden sie in der grafischen Darstellung der Elektrophorese häufig eine scharf abgegrenzte Bande. Diese unterscheidet sich meist deutlich von einer polyklonalen Hypergammaglobulinämie.
Zur weiteren Differenzierung des Paraproteins wird die Immunfixationselektrophorese eingesetzt. Bei sehr ausgeprägten M-Gradienten ist der Albumin-Peak reaktiv vermindert (Hypoalbuminämie). Auch die Produktion normaler Gamma-Globuline kann eingeschränkt sein. Trotz erhöhter Immunglobuline liegt dann funktionell eine Hypogammaglobulinämie vor, die auch mit einer Immundefizienz einhergehen kann.
Die monoklonale Bande liegt überwiegend in der Gamma-Fraktion, kann aber mit abnehmender Häufigkeit auch in der Beta- oder Alpha-Fraktion auftreten, selten auch im Bereich des Albumins. Wenn in der Serumeiweißelektrophorese kein M-Gradient sichtbar ist, schließt dies eine Plasmazellerkrankung nicht sicher aus. Bei ausreichendem klinischem Verdacht sollten dann trotzdem eine Immunfixationselektrophorese und eine Bestimmung der freien Leichtketten erfolgen.
siehe auch: monoklonale Gammopathie, Plasmozytom, Bence-Jones-Protein
Befundbeispiele
Präanalytik
Da monoklonale Antikörper auch als Medikament injiziert werden können (sog. Biologicals), besteht die Möglichkeit, dass nach einer solchen Therapie ein iatrogen zugeführter Antikörper nachgewiesen wird.
Auch Röntgenkontrastmittel können in der Serumeiweißelektrophorese Peaks hervorrufen, die M-Gradienten ähneln.
um diese Funktion zu nutzen.