Imidazolin-Rezeptor
Englisch: imidazoline receptor
Definition
Imidazolin-Rezeptoren sind eine Klasse von Rezeptoren, die spezifisch Imidazolin und dessen Derivate binden und wichtige physiologische Funktionen wie Blutdruckregulation und Insulinsekretion vermitteln.
Einteilung
Es existieren drei Hauptklassen von Imidazolin-Rezeptoren, die als I1, I2 und I3 bezeichnet werden und unterschiedliche Funktionen haben.
I1-Rezeptor
Der I1-Rezeptor ist in der Formatio reticularis, der Medulla oblongata, im Nebennierenmark, im Pankreas, in Thrombozyten und der Prostata zu finden. Es wird vermutet, dass er G-Protein-gekoppelt ist. Der Rezeptor vermittelt sympatholytische Wirkungen und trägt zur Regulation des Blutdrucks bei, oft in Kooperation mit α2-Adrenozeptoren. Seine Aktivierung hemmt den Na-H-Austauscher und induziert Enzyme der Katecholaminsynthese.
Beim Menschen wird das Protein Nischarin zu den I1-Rezeptor gezählt.
I2-Rezeptor
I2-Rezeptoren sind eine heterogene Gruppe von Rezeptoren, die sich hauptsächlich auf der äußeren Mitochondrienmembran befinden. Sie scheinen eine allosterische Bindestelle von Monoaminoxidase A und Monoaminooxidase B zu sein. Darüber hinaus können sie die zerebrale Kreatinkinase binden. Die I2-Rezeptoren spielen eine Rolle bei der Regulation von Schmerz und Entzündungen.
I3-Rezeptor
Der I3-Rezeptor ist insbesondere in die Regulation der Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse involviert und beeinflusst dadurch die Glukose-Homöostase.
Klinische Bedeutung
Quellen
- Wikipedia (EN) - Imidazoline receptor, zuletzt abgerufen am 02.11.2023
- Bousquet et al., I1 imidazoline receptors: From the pharmacological basis to the therapeutic application (PDF)., Journal für Hypertonie., 2002
- Li JX; Imidazoline I2 receptors: an update; Pharmacol Ther. 2017 Oct; 178: 48–56.
- Bousquet P et al; Imidazoline Receptor System: The Past, the Present, and the Future; Pharmacological Reviews January 2020, 72 (1) 50-79