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Hodenbiopsie (Hund)

Synonym: Testikuläre Gewebeextraktion
Englisch: testicular biopsy

1. Definition

Die Hodenbiopsie ist ein diagnostisches Untersuchungsverfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Hoden beim Hund.

2. Indikationen

Hodenbiopsien werden meist bei wertvollen Zuchttieren durchgeführt, um die Ursache von Unfruchtbarkeit oder einer reduzierten Fertilität feststellen zu können. Ebenso kommen Hodenbiopsien immer dann zum Einsatz, wenn neoplastische Veränderungen der Hoden vermutet werden.

3. Entnahmetechnik

Die Hodenbiopsie kann entweder mit einer Biopspienadel - die durch die Haut des Skrotums geführt wird - gewonnen werden oder durch die Resektion eines kleinen Gewebekeils.

3.1. Perkutane Entnahme

Die perkutane Biopsie wird unter Ultraschallkontrolle durchgeführt und kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine nicht zu palpierende Zubildung tief im Inneren des Hodenparenchyms identifiziert wurde.

Der Hoden wird für die Probenentnahme geschoren, gewaschen und desinfiziert. Anschließend wird ultraschallgestützt die Zubildung lokalisiert, wobei gleichzeitig mit einer Kanüle in das Parenchym eingestochen wird. Durch vorsichtiges Vor- und Zurückschieben der Kanüle in unterschiedlichen Einstichwinkeln können Zellen entnommen werden (Feinnadelaspiration). Um möglichst viel Aspirat gewinnen zu können, sollte die Kanüle vor dem Entfernen von hinten mit einem Finger verschlossen und erst dann aus dem Gewebe gezogen werden.

Anschließend kann das gewonnene Zellmaterial mit einer Spritze auf einen Objektträger überführt, bei Bedarf gefärbt (z.B. Giemsa-Färbung) und unter dem Mikroskop beurteilt werden.

3.2. Offene Entnahme

Um einen Gewebekeil entnehmen zu können, müssen eine präskrotale Inzision gesetzt und die darunter liegenden Schichten (Fascia spermatica und Tunica albuginea) eingeschnitten werden.

Nachdem das Skrotum für die Biopsieentnahme vorbereitet wurde (kurze Sedierung, geschoren, gewaschen und desinfiziert), wird der Rüde in Rückenlage auf dem Untersuchungstisch positioniert. Mit einer sterilen und dünnen Skalpellklinge wird ein etwa 1 cm langer Schnitt durch Haut, Fascia spermatica und Tunica albuginea gesetzt. Anschließend kann mit der Klinge ein Keil aus dem Hodenparenchym geschnitten und entnommen werden. Die Tunica albuginea muss danach mit monofilem, resorbierbarem Nahtmaterial der Stärke 4-0 bis 6-0 adaptiert und die Hautränder mit einer intrakutanen Naht oder Einzelknopfnähten verschlossen werden.

Die Gewebestruktur der entnommenen Probe bleibt für die anschließende pathohistologische Untersuchung besser enthalten, wenn sie anstatt in Formalin in Bouin-, Zenker- oder Stevie's-Fixierlösung gegeben wird.

4. Komplikationen

Mögliche Komplikationen einer Hodenbiopsie können sein:

5. Literatur

  • Theresa Welch Fossum. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. Urban & Fischer-Verlag, 2009.

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21.03.2024, 09:00
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