Herztumor (Katze)
Synonym: kardiale Neoplasie
Englisch: heart tumor
Definition
Vorkommen
Kardiale Neoplasien treten bei der Katze wesentlich seltener auf als beim Hund. Es sind insbesondere Tiere mittleren oder höheren Alters betroffen. Es sind keine Rasse- oder Geschlechtsprädispositionen bekannt.
Ätiopathogenese
Es können verschiedene Tumorarten differenziert werden:
- Hämangiosarkom
- Parangliom
- Lymphom
- Metastasen (z.B. von Adenokarzinomen der Lunge oder der Mamma)
Das Lymphom ist die häufigste kardiale Neoplasie der Katze. Bei einigen Tieren mit kardialem Lymphom kann immunhistochemisch das FeLV-Virus nachgewiesen werden.
Klinik
Die meisten Patienten werden aufgrund von Allgemeinsymptomen (z.B. Inappetenz, Apathie) vorstellig. Andere Katzen zeigen respiratorische Symptome (z.B. Tachypnoe, Dyspnoe) infolge eines kongestiven Herzversagens (Lungenödem, Pleuraerguss).
Diagnostik
Die Diagnose kann in der Regel mittels einer Echokardiografie und Herzbeutel-Punktion gestellt werden.
Lymphome infiltrieren das Myokard diffus oder fokal, wodurch die betroffenen Bereiche eine unterschiedliche Echogenität aufweisen und mehr oder weniger steif erscheinen. Meistens ist die Hinterwand oder das interventrikuläre Septum betroffen. Ein geringgradiger Perikarderguss ist in vielen Fällen vorhanden, wobei es bei der Katze nur äußerst selten zu einer Herzbeuteltamponade kommt. Die Diagnose kann mittels Herzbeutel-Punktion (Nachweis von Lymphoblasten) gesichert werden.
Parangliome befinden sich charakteristisch an der Aortenwurzel bzw. zwischen rechtem oder linkem Atrium und Aortenwurzel. Die Echogenität erscheint gemischt.
Metastasen treten meist an der linksventrikulären Hinterwand oder im Bereich des Septums auf.
Therapie
Beim kardialen Lymphom kann eine chemotherapeutische Behandlung in Betracht gezogen werden.
Prognose
Derzeit (2021) liegen nicht genügend Daten vor, um die mittlere Überlebenszeit einschätzen zu können.
Quellen
- Kresken J, Wendt R, Modler P (Hrsg.). Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-166351