Hefedermatitis (Pferd)
Definition
Als Hefedermatitis bezeichnet man eine durch Hefepilze hervorgerufene Hauterkrankung beim Pferd.
Ätiopathogenese
Hefedermatitiden sind eine selten vorkommende Erkrankung beim Pferd. Sie werden durch Candida spp. oder Malassezia spp. hervorgerufen.
Candida-Infektionen werden in der Regel durch eine länger andauernde Antibiotikatherapie - und damit eine Störung der normalen bakteriellen Flora - ausgelöst. Malassezien-Infektionen entstehen auf dem Boden erhöhter Hautfeuchtigkeit sowie durch Störungen der Talgproduktion oder eine Immunsuppression (z.B. durch chronische Glukokortikoidgaben).
Symptome
Je nach auslösender Pilzart treten verschiedene Symptome auf, unter anderem:
- Candida-Dermatitis: gelblich-weißliche Auflagerungen, Erosionen, Schwellung, Rötung
- Malassezien-Dermatitis: starker Juckreiz, fettige Haut im Bereich der Leiste und des Präputiums, perianal und am Euter
Diagnostik
Anhand der Gewinnung eines Abklatschpräparates an den betroffenen Hautstellen mit anschließender mikroskopischer Analyse kann eine eindeutige Diagnose gestellt werden.
Differentialdiagnosen
Es müssen verschiedene Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden:
- Pemphigus vulgaris
- Lupus erythematodes
- Pyodermie
- Infektion mit Oxyuris equi (bei perianalem Juckreiz)
Therapie
Kurativ wirken die lokale Anwendung eines Chlorhexidin- oder Miconazol-haltigem Shampoos oder einer Clotrimazol-Salbe.
Prognose
Die Prognose für Hefedermatitiden ist in der Regel gut.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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