HIV-Retinopathie

Die genaue Ätiologie der HIV-Retinopathie ist bislang (2025) unklar, es wird jedoch vermutet, dass eine direkte Infektion der Endothelzellen retinaler Gefäße und Immunkomplexablagerungen an den Gefäßwänden zu einer Mikroangiopathie führt. Das Auftreten der Retinopathie ist zeitlich assoziiert mit einer starken Reduktion der CD4+-T-Zell-Zahl.

Kennzeichen der HIV-Retinopathie ist eine in der Spaltlampenuntersuchung auffällige Mikroangiopathie mit Cotton-Wool-Flecken, retinalen Blutungen, Teleangiektasien, Mikroaneurysmen und selten Gefäßverschlüssen. In der Elektroretinographie treten Ganglienzellen- und Photorezeptorschäden auf, bevor Sehstörungen symptomatisch werden.

Wichtig ist eine frühzeitige Abgrenzung zu einer infektiösen Retinitis durch Zytomegalieviren, Herpesviren, Toxoplasma gondii oder Pneumocystis irovecii. Bei rechtzeitiger Diagnosestellung und Behandlung mittels Antiinfektiva kann der AIDS-Patient in diesen Fällen häufig vor Erblindung bewahrt werden und meist die Lesefähigkeit behalten.

Die Therapie der HIV-Retinopathie besteht in der Behandlung der ursächlichen HIV-Infektion, um ein Fortschreiten der Mikroangiopathie zu vermeiden.

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