Charcot-Bouchard-Aneurysma
nach dem französischen Neurologen Jean-Martin Charcot (1825-1893) und dem französischen Pathologen Charles-Joseph Bouchard (1837-1915)
Synonyme: Mikroaneurysma, Charcot–Bouchard-Mikroaneurysma
Englisch: Charcot-Bouchard aneurysm, miliary aneurysm, microaneurysm
Definition
Charcot-Bouchard-Aneurysmen sind kleine Aneurysmen, die bei chronischer Hypertonie in den kleinen zerebralen Arterien und Arteriolen entstehen.
Hintergrund
Von einem Charcot-Bouchard-Aneurysma betroffen sind kleine perforierende Gefäße mit unter 300 µm Durchmesser, die Bereiche der Basalganglien, des Thalamus, der Pons und des Kleinhirns versorgen, z.B. die Arteriae centrales anterolaterales. Ihre Ruptur ist eine häufige Ursache von intrazerebralen Blutungen.
Pathophysiologie
Charcot-Bouchard-Aneurysmen sind vermutlich die Folge einer Lipohyalinose kleiner perforierender Gefäße im Rahmen eines chronischen, schlecht eingestellten Bluthochdrucks. Die Gefäße weisen Defekte in der Tunica muscularis und eine dünne Intima auf. Entsprechend sind Charcot-Bouchard-Aneurysmen anfällig für Rupturen, wobei die Blutungen nicht durch Vasospasmen kontrolliert werden können.
Kontroverse
Einige Autoren bezweifeln die Existenz der Charcot-Bouchard-Aneurysmen. Vielmehr soll es sich um geschlängelte Gefäße oder um Pseudoaneurysmen im Sinne von "Fibrinkugeln" handeln.
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