Gummi arabicum
Synonyme: arabisches Gummi, Akaziengummi
Definition
Gummi arabicum ist ein pflanzliches Polysaccharid, das pharmazeutisch und in Lebensmitteln häufig als Hilfsstoff eingesetzt wird. Am häufigsten wird es in Kombination mit Gelatine für die Mikroverkapselung mittels Coazervation verwendet. Gummi arabicum erhöht außerdem die Viskosität von Flüssigkeiten und dient als Quasiemulgator und Suspensionsstabilisator.
Chemie
Gummi arabicum ist das getrocknete Sekret des Gummiarabikumbaums (Acacia senegal). Es handelt sich um ein negativ geladenes Polysaccharid aus Arabinsäure. Arabinsäure selbst ist ein Polysaccharid aus D-Galactose, L-Arabinose, L-Rhamnose und D-Glucuronsäure. Gummi arabicum liegt in Form spröder Stückchen vor, die farblos bis gelb oder braun sein können. Es ist auch sprühgetrocknetes Gummi arabicum erhältlich, das als gleichfarbiges Pulver vorliegt. Die molare Masse liegt zwischen 240.000 bis 790.000 g/mol. Die Dichte beträgt 1,35 bis 1,49 g/cm3. Arabisches Gummi löst sich in warmem Wasser, aber ist unlöslich in Ethanol. Wässrige Lösungen sind klar, viskos und klebrig. Bei einer Konzentration von weniger als 40 % weist die Lösung Newton'sches Fließverhalten auf, höhere Konzentrationen verhalten sich pseudoplastisch.
Anwendung
Die häufigste Verwendung von Gummi arabicum findet sich in der Mikroverkapselung mittels Coazervation. Das anionische Gummi arabicum wird dabei mit der kationischen Gelatine Typ A kombiniert.
Durch die Viskositätserhöhung wird Gummi arabicum in Konzentrationen von 5 bis 10 % als Suspensionsstabilisator, oder in höheren Konzentrationen als Quasiemulgator (10 bis 20 %) eingesetzt. Darüber hinaus dient es als Bindemittel bei der Granulation, oder kann in hydrophilen, retardierenden Matrixen bei oralen Darreichungsformen verwendet werden.
Inkompatibilitäten
Toxizität
Gummi arabicum ist nicht toxisch. Bei der Lagerung von wässrigen Lösungen ist Bakterienwachstum möglich, weshalb diese konserviert (z.B. mit Benzoesäure) oder vor Verwendung abgekocht werden müssen.
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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