Newtonsches Fluid
Synonym: Newtonsche Flüssigkeit
Definition
Newtonsche Fluide sind Flüssigkeiten oder Gase, die idealviskoses Fließverhalten aufweisen, d.h. sie zeigen keine Fließgrenze und haben immer die gleiche Viskosität, unabhängig von der äußeren Krafteinwirkung.
Hintergrund
Eine Newtonsches Fluid zeigt in der Rheologie das einfachste Fließverhalten. Das System hat keine Fließgrenze, das heißt die Flüssigkeit beginnt bereits bei minimaler Belastung zu fließen. Die Viskosität ist immer gleich, dementsprechend kommt es nicht zu einer "Verflüssigung" bei stärkerer Scherkraft, so wie es bei thixotropen oder rheodestruktiven Systemen beobachtet wird.
Newtonsche Fluide kommen in der Pharmazie sehr häufig als Rohstoffe vor. Typische Beispiele sind Wasser oder Ethanol. Aber auch flüssige Arzneiformen in Form von Lösungen, z.B. Kochsalzlösung, können idealviskos sein.
Andererseits zeigen die meisten Dispersionen kein idealviskoses Fließverhalten, da die Wechselwirkungen oder "Reibungen" zwischen den Teilchen in Emulsionen oder Suspensionen mit der äußeren Krafteinwirkung stärker oder schwächer werden und die Viskosität des Systems so verändert wird.
Halbfeste Rohstoffe (z.B. Vaseline) oder Zubereitungen (Salben, Cremes, etc.) haben eine Fließgrenze und zeigen deshalb ebenfalls kein idealviskoses Fließverhalten.
Quellen
- R. Voigt (2010): Pharmazeutische Technologie, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart
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