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Gasembolie

Synonym: Pneumathämie
Englisch: air embolism

1. Definition

Unter einer Gasembolie versteht man die Verengung von Gefäßen durch Gasansammlungen, bis hin zum Gefäßverschluss. Handelt es sich bei dem Gas um Luft, spricht man von einer Luftembolie.

ICD10-Code: T79.0

2. Einteilung

Man unterscheidet nach dem von der Embolie betroffenen Schenkel des Gefäßsystems:

  • arterielle Gasembolie
  • venöse Gasembolie

Arterielle Gasembolien haben in der Regel einen höheren Krankheitswert, da sie zur Unterbrechung der Sauerstoffversorgung eines Gewebes führen.

3. Ätiologie

Als Ursachen einer Gasembolie kommen u.a. in Betracht:

4. Pathogenese

Normalerweise kollabieren eröffnete Venen, sodass es nicht zu einem Lufteintritt kommt. Besteht jedoch eine offene Verbindung zwischen einer Vene und der Außenwelt (z.B. durch einen nicht korrekt verschlossenen zentralen Venenkatheter), kommt es bei negativem Venendruck zum Lufteintritt.

5. Pathophysiologie

Kleinere Gasansammlungen im Venensystem (<100 ml) werden in der Regel vom Körper folgenlos resorbiert. Eine letale Gefährdung entsteht, wenn ein größeres Gasvolumen in der rechten Herzkammer auftritt. Es führt zu einer Verschlechterung der Pumpfunktion ("Leerlaufen des Ventrikels") und zu einer Verlegung der Lungenarterien (Pulmonalarterienverschluss). Eine Gaszufuhr von mehr als 100 ml pro Sekunde oder mehr verläuft daher in der Regel tödlich.

Bei arteriellen Luftembolien sind schon wesentlich kleinere Gasmengen kritisch. So können bereits 2 ml Luft in den Hirnarterien einen tödlichen Schlaganfall auslösen, bzw. nur 0,5 ml Luft in den Koronararterien einen Myokardinfarkt.

6. Symptome

Die Symptome sind abhängig von der Lokalisation der Gasembolie im Gefäßsystem. Eine Luftembolie der Lungengefäße macht sich bemerkbar durch:

Bei der Luftembolie des Herzens können zusätzlich zu Dyspnoe und Tachypnoe auftreten:

7. Therapie

Die wichtigste Maßnahme ist die sofortige Ursachenbeseitigung, um das weitere Einströmen von Luft in den Blutkreislauf zu verhindern. Man kann eine weitere Embolisierung der Lunge vermeiden, indem man den Patienten in eine Linksseitenlage mit Kopftieflage bringt (Durant-Manöver). Dadurch verbleibt die Luft in der rechten Herzkammer und kann die Lungenstrombahn nicht mehr erreichen. In geeigneten Fällen kann man die Luft über einen zentralen Venenkatheter aus dem rechten Herzvorhof absaugen.


Eine Reanimation kann notwendig sein, ggf. müssen kreislaufstabilisierende Maßnahmen ergriffen werden.

Stichworte: Embolie, Luft

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