Enfluran

Enfluran ist ein Inhalationsanästhetikum, das zur Gruppe der Flurane gehört. In Deutschland ist es wie Halothan außer Handel und wird seit Jahren in der Allgemeinanästhesie nicht mehr eingesetzt. Gründe dafür sind seine geringe kardiovaskuläre Sicherheitsbreite und seine potenziell hepatotoxische Wirkung.

Enfluran hat die Summenformel C₃H₂ClF₅O und eine molare Masse von 184,49 g/mol. Enfluran ist ein Strukturisomer von Isofluran. Es liegt als farblose Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch vor und hat einen Siedepunkt zwischen 56 und 57 °C. Enfluran ist nicht brennbar, schwer wasserlöslich und leicht flüchtig.

Die Herstellung von Enfluran basiert auf einer Reihe chemischer Reaktionen, wobei eine Schlüsselkomponente die Substitution anderer Halogenalkane mit Fluor ist.

Der Wirkmechanismus von Enfluran ist nicht vollständig geklärt. Enfluran wirkt an GABA_A-, Glycin- und 5-HT₃-Rezeptoren als positiver allosterischer Modulator, AMPA- und NMDA-Rezeptoren werden hingegen negativ allosterisch moduliert.

Neben der narkotischen Wirkung wirkt Enfluran deutlich muskelrelaxierend, mit mäßiger analgetischer Komponente.

Ähnlich wie Isofluran hat auch Enfluran eine niedrige Metabolisierungsrate von 2 bis 3 %. Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient wird zwischen 1,8 und 1,9 angegeben. Der Wirkstoff wird fast unverändert über die Lunge eliminiert.

• Muskelzittern
• Übelkeit und Erbrechen
• Bradykardie und Arrhythmie
• Hypotonie
• Intrakranielle Hypertonie
• Epileptische Anfälle
• Verminderung der renalen und hepatischen Durchblutung
• Schleimhautreizung und Hustenreflex

Sehr selten können Leberschäden und maligne Hyperthermie auftreten.

• Chemie.de – Enfluran, abgerufen am 02.09.2023
• Raimann et al. Inhalationsanästhetika. Arzneimitteltherapie. 34(12). 2016
• GESTIS-Stoffdatenbank - Enfluran, abgerufen am 04.09.2023