Endektozid
von griechisch: endon - innen, innerhalb; ektos - außen, außerhalb
Englisch: endectocide
Definition
Als Endektozide bezeichnet man Arzneimittel, die sowohl eine Wirkung gegen Endoparasiten als auch gegen Ektoparasiten haben.
Klassifizierung
Endektozide werden chemisch gesehen zu den makrozyklischen Laktonen gezählt. Darunter versteht man zyklische Verbindungen mit unterschiedlich vielen Ringen.
Wirkstoffe
Endektozide können in zwei große Gruppen unterteilt werden:
Avermectine
Bekannte Vertreter der Avermectine sind:
Avermectine sind lipophile Fermentationsprodukte des bodenbewohnenden Actinobacteriums Streptomyces avermitilis, die teilweise chemisch modifiziert wurden. Sie zeichnen sich durch eine lange Residualwirkung, eine umfangreiche systemische Wirkung und ein breites Wirkungsspektrum gegen Arthropoden und Nematoden aus.
Avermectine wirken gegen blutsaugende (Zecken, Läuse) und in der Haut lebende Arthropoden (Milben) sowie gegen Insektenlarven und Nematoden im Wirt. Als Fraßgifte initiieren sie durch eine selektive Bindung an Glutamat- und GABA-kontrollierte Chloridkanäle den Einstrom von Chlorionen. In weiterer Folge kommt es zu einer Hyperpolarisation, die zur Paralyse und zum Tod der Parasiten führt.
Milbemycine
Bekannte Vertreter der Milbemycine sind:
Milbemycine sind lipophile Fermentationsprodukte von Streptomyces cyanogriseus, die ähnliche Eigenschaften wie Avermectine aufweisen. Ihr Einsatzgebiet sowie Wirkmechanismus gleicht jenem der Avermectine.
Quelle
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke Verlag, 2008.
- Schnieder, Thomas, Boch, Josef, Supperer, Josef. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005.
um diese Funktion zu nutzen.