von lateinisch: residere - zurückbleiben, verweilen
Englisch: residual activity
Residualwirkung beschreibt in der Pharmakologie eine verlängerte Wirkung, die darauf basiert, dass ein Wirkstoff am oder im Körper verbleibt. Der Begriff wird auch im Zusammenhang mit Pestiziden oder Fungiziden im Pflanzenschutz verwendet.
Manche Wirkstoffe können nicht oder nicht schnell genug verstoffwechselt werden. Dadurch entfalten sie selbst oder ihre Metabolite ihre Wirkung länger als therapeutisch vorgesehen.
Residualwirkungen sind nicht zu verwechseln mit Retard- oder Depot-Arzneiformen, die den Wirkstoff über einen längeren Zeitraum freisetzen und so eine Langzeitwirkung erzielen.
Bei Benzodiazepinen wie Diazepam oder Flunitrazepam ist eine unerwünschte Residualwirkung zu beobachten, welche die Arzneistoffe schlecht steuerbar macht.[1] Residualwirkungen können aber auch gewollt sein, z.B. bei Repellents wie Icaridin. Der Insektenschutz verbleibt bis zu 8 Stunden auf der Haut und schützt so auch längere Zeit nach dem Auftragen vor Insekten.
In der Veterinärmedizin spielen Residualwirkungen vor allem bei Ektoparasitika eine große Rolle, da hier die Residualwirkung vor einem erneuten Befall schützt. Je nach Applikationsform haben Ektoparasitika unterschiedlich lange Residualwirkungen, so wirken Puder etwa länger als Sprays.[2]
Tags: Pharmakokinetik, Residuum
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 11. Juli 2019 um 22:39 Uhr bearbeitet.
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