Abamectin
Handelsnamen: Vertimec®, Dynamec® u.v.a.
Englisch: abamectine
Definition
Abamectin ist ein sowohl in der Veterinärmedizin als auch im Pflanzenschutz angewendeter, gegen Parasiten gerichteter Wirkstoff aus der Gruppe der Avermectine. Seine Wirksamkeit ist am größten gegen Milben, bestimmte Insekten und Fadenwürmer. In Deutschland liegt keine Zulassung als Arzneimittel für die Veterinärmedizin vor.
Chemie
Der Wirkstoff Abamectin setzt sich aus zwei Molekülen zusammen, die als Avermectin B1a und Avermectin B1b bezeichnet werden. Dabei besteht die Verbindung zu 80% aus Avermectin B1a, die restlichen 20% entfallen somit auf die B1b-Form. Beide Einzelmoleküle gehören zu den neurotoxisch wirkenden Avermectinen. Abamectin zerfällt rasch unter der Einwirkung von UV-Strahlung, auch gegen Säuren ist es sehr empfindlich. In Wasser ist der Wirkstoff nahezu unlöslich.
Indikationen
- Schädlingsbefall bei Pflanzen
- Parasitenbefall von Rindern durch Fadenwürmer oder bestimmte Ektoparasiten
Wirkungsmechanismus
Als Wirkstoff aus der Gruppe der Avermectine entfaltet Abamectin eine neurotoxische Wirkung. Die Verbindung bindet an die Glutamat-aktivierten Chloridkanäle und erhöht dadurch die Membrandurchlässigkeit für Chlorid-Ionen. Folge ist eine Erregungsleitungsstörung von Synapsen auf Muskelzellen. Auch die Ausschüttung des hemmenden Neurotransmitters GABA wird erhöht. Das Nervensystem der Parasiten arbeitet nicht mehr und die Schädlinge sterben.
Nebenwirkungen
Vereinzelt können Schwäche, Müdigkeit und Bewegungsarmut auftreten.