En-bloc-Ovariohysterektomie (Hund)
Synonym: En-bloc-OHE
Definition
Die En-bloc-Ovariohysterektomie ist eine Sonderform des Kaiserschnitts (Sectio caesarea), bei dem der gravide Uterus noch vor der Entwicklung der Welpen operativ entfernt wird.
Indikation
En-bloc-Ovariohysterektomien können entweder geplant oder aufgrund von fetalem Tod bzw. beeinträchtigter Integrität des Uterus indiziert sein.
Die Überlebensrate der neugeborenen Welpen ist ähnlich wie bei anderen Techniken zur Behebung einer Dystokie (z.B. Sectio caesarea). Der Blutdruck sowie der Hämatokrit sind nach einer En-bloc-Ovariohysterektomie nur minimal beeinträchtigt. Gleichzeitig scheint das Mutterverhalten sowie die Laktation unverändert zu sein.
Vorteile einer En-bloc-Ovariohysterektomie sind:
- minimale Anästhesiedauer
- geringe Gefahr für eine abdominale Kontamination
- gleichzeitige Kastration zur Populationskontrolle (keine erneute Operation notwendig)
Die Technik benötigt jedoch ein zweites Operationsteam sowie ein geschultes und gut eingespieltes Team, um ein rasches Arbeiten zu ermöglichen.
Durchführung
Die En-bloc-Ovariohysterektomie wird noch vor der Hysterotomie und der Entwicklung der Neonaten vorgenommen.
Nach Eröffnung der Bauchhöhle (mediane Inzision vom Nabel bis auf Höhe des Os pubis) wird der gravide Uterus vorverlagert. Anschließend kann beidseits das Mesovarium isoliert und das breite Mutterband (Ligamentum latum uteri) vom Uterus bis auf Höhe der Zervix abgetrennt werden. Feten, die bereits in die Zervix oder Vagina eingetreten sind, müssen in den Uteruskörper zurückgeschoben werden. Danach werden die Mesovarien sowie der Uterus kranial der Zervix mit mehreren Klemmen abgeklemmt. Unmittelbar danach ist der Uterus zwischen den Klemmen zu durchtrennen und mitsamt den Ovarien zu exstipieren. Der gravide Uterus wird umgehend an das zweite Operationsteam übergeben, welches den Uterus eröffnet und die Neonaten versorgt. Die Zeit zwischen dem Abklemmen des Uterus und der Entwicklung der Feten sollte 30 bis 60 Sekunden nicht übersteigen, um die Überlebensrate der Neugeborenen zu steigern.
Anschließend können die Bänder der Ovarien und des Uterus doppelt liegiert werden. Das gesamte Operationsfeld ist gründlich auf Blutungen zu untersuchen. Erst dann darf die Bauchdecke zweischichtig verschlossen und die Haut mittels Intrakutannaht adaptiert werden.
Komplikationen
Intra- sowie postoperative Komplikationen können sein:
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
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