Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie
Synonyme: EDMD, Hauptmann-Thannhauser-Syndrom
Definition
Die Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie, kurz EDMD, ist eine genetisch bedingte Form der Muskeldystrophie, die seit Anfang der 1960er Jahre als eigenständige Krankheit aus dem Formenkreis der Muskelerkrankungen angesehen wird.
Geschichte
Als eigenständige Muskeldystrophie wird die EDMD seit 1962 geführt.
Genetik
Es existieren mehrere Formen der Mutation, die diese Muskelerkrankung auslösen können. Am längsten bekannt ist eine Störung in jenem Gen, welches für das Kernprotein Emerin kodiert. Eine weitere Möglichkeit sind Mutationen im LMNA-Gen. Dieses kodiert für ein Kernstrukturprotein mit dem Namen Lamin A/C.
Pathologie
Entscheidend für eine richtige neuronale Innervation des Muskels bzw. einen funktionell korrekten Aufbau der motorischen Endplatte ist die korrekte Positionierung von spezialisierten Zellkernen in den Muskelzellen. Diese genaue Positionierung geschieht durch das Zytoskelett. Sind Proteine des Zytoskeletts durch genetische Ursachen nicht richtig ausgeprägt, verfehlt es seine Aufgabe. Folge ist eine dauerhaft zu schwache Innervation der Muskeln, wodurch eine Dystrophie entsteht.
Symptome
- Verkürzung der Achillessehne
- Ellenbogenmuskel zu klein und verkürzt
- Abnutzung der Muskulatur
- zunehmende Muskelschwäche
- erweiterte Herzgefäße
Diagnose
- Erhöhung der Kreatinkinase
- Muskelnekrosen im histologischen Präparat
- erweiterte Herzgefäße sichtbar
Therapie
- körperliche Schonung
- Physiotherapie
- Gentherapie
um diese Funktion zu nutzen.