Ehrlichia
Definition
Unter dem Begriff Ehrlichia fasst man eine Gattung gramnegativer Bakterien zusammen. Sie gehören zur Ordnung der Rickettsiales und führen eine obligat intrazelluläre und parasitische Lebensweise.
Begrifflichkeit
Der Name der Bakterien Ehrlichia und der von ihren verursachten Erkrankungen – den Ehrlichiosen – verdanken sie dem deutschen Mikrobiologen Paul Ehrlich.
Taxonomie
- Domäne: Bacteria
- Abteilung: Proteobacteria
- Klasse: Alphaproteobacteria
- Ordnung: Rickettsiales
- Familie: Anaplasmataceae
- Gattung: Ehrlichia
- Familie: Anaplasmataceae
- Ordnung: Rickettsiales
- Klasse: Alphaproteobacteria
- Abteilung: Proteobacteria
Folgende Arten werden unterschieden:
- Ehrlichia canis
- Ehrlichia chaffeensis
- Ehrlichia ewingii
- Ehrlichia muris
- Ehrlichia ruminantium
- Ehrlichia muris eauclairensis
In den vergangenen Jahren erfolgte eine völlige Umstellung der Ordnung Rikettsiales, welche sich auch auf die Gattung der Ehrlichia auswirkte. Dabei wurde die gesamte Gattung der Ehrlichia von der Familie Rikettsiales zu den Anaplasmataceae übertragen. Des Weiteren wurde Ehrlichia phagocytophila und Ehrlichia equi in der Art Anaplasma phagocytophilum zusammengefasst.
Pathologie
Besonders bekannt sind die Ehrlichiosen beim Hund, aber auch Menschen können durch die Bakteriengattung Ehrlichia erkranken. Erkrankungen durch die eng verwandten Gattungen Neorickettsia und Anaplasma werden dabei häufig ebenfalls als Ehrlichiose bezeichnet. Beim Menschen werden folgende Krankheitsbilder unterschieden:
- humane monozytäre Ehrlichiose durch Ehrlichia chaffeensis
- Ewingii-Ehrlichiose durch Ehrlichia ewingii
- Ehrlichiose durch Ehrlichia muris eauclairensis
- Sennetsu-Fieber durch Neorickettsia sennetsu
- humane granulozytäre Anaplasmose durch Anaplasma phagocytophilum
- Neoehrlichiose durch Candidatus Neoehrlichia mikurensis
Ehrlichia-Bakterien werden von Zecken übertragen und parasitieren nach dem Eindringen in den Wirt in Monozyten oder Granulozyten. Die Infektion kann symptomatisch oder inapparent verlaufen. Bei immunsupprimierten Patienten kommen auch fulminante Verläufe vor.
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