Chloramphenicol-Florfenicol-Resistenz
Definition
Die Chloramphenicol-Florfenicol-Resistenz, kurz CFR, bezeichnet die bakterielle Resistenz gegenüber einer Vielzahl an Antibiotika. Die Resistenz entwickelt sich, wenn Bakterien das Cfr-Gen (Chloramphenicol–Florfenicol-Resistance-Gen) erwerben.
Funktion
Das Cfr-Gen kodiert eine Methyltransferase, die das bakterielle Ribosom (23 S-rRNA Untereinheit) durch Methylierung modifiziert. Dies führt zur Resistenzentwicklung gegenüber mehreren Antibiotikaklassen, darunter Phenicole, Lincosamide, Pleuromutiline, bestimmte Makrolide und insbesondere Oxazolidinone wie Linezolid.
Vorkommen
Das Cfr-Gen ist plasmidgetragen und kann zwischen verschiedenen Bakterienarten und -gattungen übertragen werden, was die Verbreitung von Multiresistenzen fördert. Bei folgenden Bakterienstämmen kommt eine Chloramphenicol-Florfenicol-Resistenz häufig vor:
Nachweis
Der Nachweis einer Resistenz gegenüber Chloramphenicol und Florfenicol erfolgt zunächst über die Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MHK) beider Wirkstoffe mittels standardisierter mikrobiologischer Verfahren (z.B. Mikrodilutionsmethode). Eine Resistenz liegt definitionsgemäß vor, wenn die MHK für Chloramphenicol ≥ 32 µg/ml und für Florfenicol ≥ 16 µg/ml beträgt.
Anschließend erfolgt die molekulargenetische Identifikation der relevanten Resistenzgene (Cfr-Gen) mittels PCR.
Literatur
- Shen et al., Presence and dissemination of the multiresistance gene cfr in Gram-positive and Gram-negative bacteria, J Antimicrob Chemother, 2013
- White et al., Characterization of chloramphenicol and florfenicol resistance in Escherichia coli associated with bovine diarrhea, J Clin Microbiol, 2000
- Arcangioli et al., Evolution of chloramphenicol resistance, with emergence of cross-resistance to florfenicol, in bovine Salmonella Typhimurium strains implicates definitive phage type (DT) 104, J Med Microbiol, 2000