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Enterococcus faecalis

alte Bezeichnung: Streptococcus faecalis

1. Definition

Enterococcus faecalis ist ein grampositives, fakultativ anaerobes Kettenkokken-Bakterium und gehört zu der Gattung der Enterokokken.

Es ist nahe verwandt mit den Streptokokken und besitzt wie diese in seiner Wand das D-Polysaccharid. Im Gegensatz zu den Streptokokken weisen Enterokokken jedoch keine beta-hämolysierenden Eigenschaften auf.

2. Krankheitsbilder

Enterococcus faecalis ist ein wichtiger Erreger von Harnwegsinfektionen und von nosokomialen Infektionen wie Sepsis und Peritonitis nach Operationen am Darm. Seltener wird auch von einer Endokarditis durch Enterococcus faecalis berichtet.

Diese Krankheitsbilder werden zu 90% von Enterococcus faecalis verursacht. In 10% der Fälle kann Enterococcus faecium, aus derselben Gattung, für das Krankheitsbild verantwortlich gemacht werden.

3. Eigenschaften

Folgend sind wichtige Eigenschaften von Enterococcus faecalis zusammenfassend dargestellt.

3.1. Aufbau

Enterococcus faecalis zeigt den typischen Wandaufbau der Streptokokken aus einer mehrschichtigen Peptidoglykanschicht (Murein).

Es besitzt eine Lipoteichonsäure (LTS) als so genanntes Lancefield-Antigen (Gruppe D).

3.2. Virulenz

Enterococcus faecalis sezerniert mehrere Enzyme: Gelatinase, Hyaluronidase sowie Zytolysin A, welche für die Invasion, Etablierung und Zellschädigung eine wichtige Rollen spielen.

Weiterhin kann das Bakterium mit Aggregationssubstanzen aufwarten, welche als Rezeptoren für beispielsweise Wirtszellintegrine fungieren.

3.3. Vorkommen und Resistenz

Enterococcus faecalis bilden einen Teil der physiologischen Darmflora des Menschen. Im Darm können sie aufgrund ihrer Resistenz (unempfindlich gegen Galle, hohen pH und Salzsäure) überleben.

Erst wenn Sie aus dem Darm ausdringen können, verursachen sie als so genannte fakultativ pathogene Keime Beschwerden.

4. Antibiotische Therapie

Umkomplizierte Enterococcus-faecalis-Infektionen werden mit Aminopenicillinen behandelt. Bei schweren Infektionen werden sie in Kombination mit Aminoglykosiden gegeben. Bei Resistenzen gegenüber den genannten Antibiotika können Glykopeptidantibiotika angewendet werden.[1]

5. Quellen

  1. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit - Stellungnahme der ZKBS zur Risikobewertung von Enterococcus faecalis Stämme S1/01/00 bis S1/10/00, abgerufen am 11.6.2022

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11.06.2022, 18:55
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