Linezolid
Handelsname: Zyvoxid®
Definition
Linezolid ist ein Antibiotikum aus der Substanzklasse der Oxazolidinone.
Chemie
Linezolid hat die Summenformel C16H20FN3O4 und eine molare Masse von 337,35 g/mol.
Wirkmechanismus
Bindestelle für Linezolid sind 50S-Untereinheiten der Ribosomen, wo die Bildung des Initiationskomplexes für die Proteinsynthese verhindert wird. Nur grampositive Erreger werden von der antibiotischen Wirkung von Linezolid erfasst.
Indikationen
Linezolid ist ein Reserveantibiotikum zur Behandlung schwerer Infektionen durch grampositive Erreger, insbesondere wenn Resistenzen gegen andere Antibiotika vorliegen. Es ist sowohl intravenös als auch oral verfügbar.
Typische Indikationen sind:
- Nosokomiale und ambulant erworbene Pneumonien
- Schwere Haut- und Weichteilinfektionen (insbesondere nekrotisierende Weichteilinfektionen)
- Infektionen mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)
- Infektionen mit VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken)
- Multiresistente Tuberkulose
Nebenwirkungen
- Blutbildveränderungen (Panzytopenie, Neutropenie, Thrombopenie)
- Hypertonie
- Hemmung der Monoaminooxidase-A und -B
Kontraindikationen
- Bekannte Unverträglichkeit
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Einnahme von MAO-Hemmern (trizyklische Antidepressiva, SSRI)
Bei Vancomycinresistenz ist Linezolid das Reserveantibiotikum der ersten Wahl. Über eine Hemmung der Proteinsynthese wirkt Linezolid bakteriostatisch.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Linezolid wird über die erworbenen Resistenzgene cfr und optrA vermittelt.