Zwerchfellhernie
Definition
Bei einer Zwerchfellhernie verlagern sich Abdominalorgane durch eine Lücke im Zwerchfell (Diaphragma) in die Brusthöhle.
ICD10-Code: Q79.0
Einteilung
Angeborene Zwerchfellhernie
Bei der angeborenen Zerchfellhernie (engl.: congenital diaphragmatic hernia, CDH) ist durch eine Missbildung des Zwerchfells die Trennung von Thorakal- und Abdominalraum unvollständig. Typisch ist das Auftreten der linksseitigen Bochdalek-Hernie, in der Magen, Milz und Darmanteile in den thorakalen Raum dringen. Dadurch kommt es zu einer Komprimierung der Lunge , die sich nicht vollständig ausbilden kann. Aufgrund der Lungenhypoplasie fällt das Kind durch starke Dyspnoe und Zyanose nach der Geburt auf.
Eine weitere angeborene Zwerchfellhernie ist die Morgagni-Hernie im Bereich des Trigonum sternocostale.
Erworbene Zwerchfellhernie
Der häufigste Grund für erworbene Zwerchfellhernien sind Bindegewebsschwächen. Hierbei ist die Hiatushernie hervorzuheben, welche die häufigste Zwerchfellhernie darstellt.
Seltener sind traumatische Zwerchfellhernien im Rahmen einer Zwerchfellruptur.
Inzidenz
Die Häufigkeit von Zwerchfellhernien liegt etwa bei einem Fall auf 3.000 bis 4.000 Lebendgeborene. Die linke Zwerchfellhälfte ist häufiger (90%) als die rechte betroffen. In etwa 50% der Fälle treten angeborene Zwerchfellhernien kombiniert mit weiteren Fehlbildungen (z.B. Neuralrohrdefekten) auf.
Diagnostik
Pränatal können Zwerchfellhernien mit Hilfe der Sonografie diagnostiziert werden. Die Darstellung kann schwierig sein. Im Vierkammerblick stellt sich die Hernie als untypische hypo-, iso- oder hyperechogene Struktur im Thorax dar.
Postnatal fallen die betroffenen Kinder durch Dyspnoe auf. Im Röntgenthorax lassen sich außer Lunge und Herz noch weitere Organe im Brustkorb nachweisen.
Therapie
Therapeutisch vorrangig bei der angeborenen Zwerchfellhernie ist die Sicherung der Atemwege, die über eine endotracheale Intubation erfolgt und ggf. das Anlegen einer Magensonde, um Luft aus dem Magen-Darm-Trakt abzupumpen (Komprimierung der Lunge wird entlastet).
Die eigentliche Behandlung erfolgt operativ mit Rückverlagerung der Organe in den Bauchraum und anschließendem Verschluss der Zwerchfelllücke.
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