Blastem
von altgriechisch: βλάστημα ("blastēma") - Keim, Spross
Englisch: blastema
Definition
Ein Blastem ist eine frühembryonale Organanlage, die aus einer Ansammlung bzw. Verdichtung undifferenzierter, multi- oder omnipotenter Zellen besteht.
Hintergrund
Die Entwicklung eines Organs aus dem Blastem erfolgt durch Proliferation, Differenzierung und morphogenetische Bewegungen der beteiligten Zellen. Darüber hinaus spielen die Expression spezifischer Zelladhäsionsmoleküle sowie Wachstumsfaktoren eine zentrale Rolle.
Beispiele
- Metanephrogenes Blastem: Ca. am 33. Tag nach der Befruchtung sprosst auf Höhe des ersten Sakralwirbels aus dem Ductus mesonephricus die sogenannte Ureterknospe nach dorsal aus. Diese induziert im umgebenden Mesenchym eine Verdichtung. Aus diesem Blastem entwickelt sich die Niere.
- Kardiogenes Blastem: Etwa am 25. Tag der menschlichen Embryonalentwicklung wandern Zellen aus dem mittleren Bereich des Primitivstreifens aus und bilden zwischen dem kranialen Ende der Embryonalscheibe und der Prächordalplatte das kardiogene Blastem. Dieses liegt U-förmig vor der Kopffalte und ist die Anlage des späteren Herzens.
Biologie
Bei niederen Wirbeltieren spielt das Blastem eine entscheidende Rolle für die Regeneration des adulten Organismus nach Verletzungen. So kann sich bei Amphibien, Reptilien oder Fischen an einer Wunde – beispielsweise nach einer Amputation von Gliedmaßen oder Schwanz – ein regeneratives Blastem bilden. Dieser besteht aus undifferenzierten Zellen, die sich zu einem neuen Körperteil differenzieren können.
Literatur
- Human Embryologie – Die oberen Harnwege: Entwicklung des Metanephros, abgerufen am 10.10.2025
- Lexikon der Biolgie – Blastem, abgerufen am 10.10.2025