Bakteriostatikum
Definition
Als Bakteriostatikum bezeichnet man einen Wirkstoff, der das Wachstum von Bakterien hemmt. Das zugehörige Adjektiv lautet bakteriostatisch, der erzielte Effekt heißt Bakteriostase. Gegenüber ruhenden Keimen haben Bakteriostatika keine Wirkung.
Einen Wirkstoff, der Bakterien abtötet, bezeichnet man als bakterizid.
Hintergrund
Die Abgrenzung zwischen einem Bakteriostatikum und einem Bakterizid ist nicht trennscharf. Hohe Konzentrationen von bakteriostatischen Wirkstoffen wirken in der Regel auch bakterizid. Umgekehrt können Bakterizide in niedriger Konzentration nur bakteriostatische Effekte haben.
Bakteriostatika hemmen oft die Translation, indem sie an die Ribosomen binden und damit die Proteinbiosynthese der Bakterien zum Erliegen bringen. In diese Gruppe fallen unter anderem die Tetracycline und Makrolidantibiotika. Auch Lincosamide wie Clindamycin wirken bakteriostatisch. Weitere Ansatzpunkt für bakteriostatische Wirkstoffe sind die Hemmung der DNA-Synthese der Bakterienzellen und die Unterbrechung bestimmter Stoffwechselprozesse, so dass die Teilung und das Wachstum der Zellen verhindert wird.
Bakteriostatische Wirkstoffe
- Chloramphenicol
- Ethambutol
- Lincosamide (z.B. Clindamycin, Lincomycin)
- Makrolide (z.B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin und Roxithromycin)
- Nitrofurantoin
- Novobiocin
- Oxazolidinone (z.B. Linezolid)
- Spectinomycin
- Sulfonamide (z.B. Sulfamethoxazol)
- Tetracycline (z.B. Doxycyclin)
- Tigecyclin
- Trimethoprim