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Streptococcus agalactiae

(Weitergeleitet von B-Streptokokken)

Synonym: B-Streptokokken
Englisch: Streptococcus agalactiae, Group B streptococcus, GBS

1. Definition

Unter dem Begriff Streptococcus agalactiae versteht man ß-hämolysierende Streptokokken der Serogruppe B, die primär tierpathogen sind, aber auch beim Menschen zu Infektionen führen können. Die Erreger sind vor allem in der Schwangerschaft gefürchtet.

2. Epidemiologie und Bedeutung

Man nimmt an, dass B-Streptokokken bei etwa 10 bis 20 % der Frauen in der Vagina nachgewiesen werden können, wobei die Trägerinnen oft asymptomatisch bleiben. Sie können während einer Geburt auf das Kind übergehen und eine Neugeborenensepsis verursachen, wobei etwa eines von 1.000 Neugeborenen betroffen ist.

B-Streptokokken können beim Menschen zu Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen, zu einer Meningitis und zur Sepsis führen.

3. Neugeborenensepsis

3.1. Frühe Form

Die frühe Infektionsform manifestiert sich als Sepsis, Meningitis oder Pneumonie meist innerhalb der ersten drei Lebenstage. Dieser "early onset type" betrifft aufgrund der unzureichenden Leihimmunität durch die Mutter, den "Nestschutz", vor allem Frühgeborene. Die Sepsis beginnt meist sehr schnell und weist mit rund 50 % eine sehr hohe Letalität auf.

3.2. Späte Form

Die späte Form beginnt meist nach dem dritten Lebenstag und kann auch durch das Pflegepersonal bedingt sein. Auch bei dieser Form kann eine Meningitis auftreten, deren Letalität etwa 25 % beträgt. Die Meningitis äußert sich meist durch eine plötzliche Zunahme des Kopfumfanges, die von Unruhe, Trinkschwäche, Krampfanfällen und Sepsis begleitet wird.

4. Nachweis

Streptococcus agalactiae ist unproblematisch anzüchtbar, z.B. aus Blutkulturen oder Liquorproben. Anhand von Koloniemorphologie und Hämolyseverhalten kann die Verdachtsdiagnose gestellt werden, der CAMP-Faktor kann die Hämolyse dabei verstärken. Die Typisierung der Lancefield-Antigene erfolgt mittels Latexpartikel-Agglutination (Gruppe B).

5. Therapie

Eine Infektion wird mit Penicillin, ggf. zusammen mit einem Aminoglykosid behandelt. Ist die Gabe von Penicillin (z.B. aufgrund einer Penicillin-Allergie) nicht möglich, werden Makrolide (z.B. Erythromycin) verabreicht, wobei eine Resistenzbestimmung vor Gabe des Antibiotikums durchgeführt wird.

6. Literatur

  • Laborlexikon.de; abgerufen am 12.05.2021

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05.07.2024, 14:23
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