Avanafil
Handelsname: Spedra®
Englisch: avanafil
Definition
Avanafil ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer, der zur Therapie der erektilen Dysfunktion eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Avanafil hemmt als selektiver PDE-5-Inhibitor den Abbau von cGMP in den glatten Gefäßmuskelzellen. Hierdurch kommt es zu einer Vasodilatation und zur Verstärkung der Erektion.
Wie Sildenafil und andere PDE-5-Hemmer kann auch Avanafil keine Erektion erzeugen bzw. erzwingen, sondern nur die bestehenden Körperfunktionen verstärken. Das bedeutet, dass nach der Einnahme eine sexuelle Erregung des Patienten notwendig ist, um eine Erektion hervorzurufen, die zwar stärker und länger ist, aber auch wieder nachlässt, wenn der sexuelle Reiz wegfällt.
Es konnte gezeigt werden, dass Avanafil eine besonders hohe Selektivität für die PDE-5 im Vergleich zu anderen Phosphodiesterasen aufweist, was vermutlich die Nebenwirkungen verringert.
Pharmakokinetik
Avanafil wird im Körper vor allem über CYP3A4 hepatisch metabolisiert. Die Kombination mit CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren kann die Kinetik entsprechend beeinflussen. Die Halbwertszeit wird mit 6 bis 17 Stunden angegeben.
Dosierung
Avanafil ist in Form von Tabletten mit 50, 100 und 200 mg Wirkstoff erhältlich. Die Standarddosis beträgt 100 mg und sollte je nach Ansprechen des Patienten auf die Therapie verringert oder erhöht werden. Die Einnahme erfolgt etwa 30 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr. Die Einnahme zusammen mit Nahrung beeinträchtigt die Wirkung nicht, kann aber den Wirkungseintritt leicht verzögern. Avanafil darf nicht öfter als einmal täglich eingenommen werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Kontraindikationen
Avanafil ist nicht für die Anwendung bei Minderjährigen oder Frauen zugelassen. Außerdem darf Avanafil nicht bei Patienten mit einer Clearance von weniger als 30 mg/ml oder schwerer Leberfunktionsstörung eingesetzt werden.
Aufgrund seiner Wirkung auf die Gefäße ist Avanafil kontraindiziert bei Patienten, die in den letzten sechs Monaten ein schweres kardiovaskuläres Ereignis (Herzinfarkt, instabile Angina pectoris, Arrhythmie, Schlaganfall) hatten oder unter schlecht eingestelltem Blutdruck leiden.
Die gleichzeitige Einnahme von Avanafil mit NO-Donatoren kann zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall führen.
Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen von Avanafil sind:
- Kopfschmerzen
- verstopfte Nase
- verändertes Hitzeempfinden
Studien weisen darauf hin, dass Nebenwirkungen bei einer langfristigen Einnahme seltener auftreten.
Verschreibungspflicht
Avanafil ist in Deutschland immer verschreibungspflichtig. Aufgrund der Einstufung als Lifestyle-Arzneimittel werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet.
Literatur
- Gelbe Liste - Avanafil, abgerufen am 22.04.2022
- Pharmazeutische Zeitung – Avanafil|Spedra®|81|2014, abgerufen am 12.07.2024
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