Ausscheidungsurographie
Synonyme: Ausscheidungsurografie, Ausscheidungsurogramm, i.v.-Urographie, i.v.-Urografie, i.v.-Pyelogramm (IVP)
Definition
Die Ausscheidungsurographie, kurz AUG, ist eine röntgenologische Methode zur Kontrastmitteldarstellung der Nieren bzw. der ableitenden Harnwege (Harnleiter, Blase).
Verfahren
Bei der Ausscheidungsurographie wird dem Patienten parenteral ein wasserlösliches Kontrastmittel zugeführt. Das Kontrastmittel wird aus dem Blut eliminert und über die Niere ausgeschieden. Es sammelt sich im Harn und ermöglicht so die röntgenologische Darstellung des Nierenbeckens, der Harnleiter und der Harnblase.
Nach der Gabe des Kontrastmittels als Kurzinfusion wird eine Serie mehrerer Röntgenaufnahmen in verschiedenen Zeitabständen angefertigt, so dass auch die Kontrastmittelfüllung beider Seiten im zeitlichen Verlauf beurteilt werden kann. In der Regel erfolgt zunächst eine Abdomenübersicht bzw. Nierenleeraufnahme beidseits, danach im Abstand von 7 und 15 Minuten je eine Aufnahme und dann eine Abschlussaufnahme nach Miktion.
Beurteilung
Für den Kliniker ist die symmetrische Übereinstimmung des Harntraktes mit zeitgerechter Anflutung des Kontrastmittels und Darstellung des Hohlraumsystems entscheidend. Es wird insbesondere auf Kontrastmittelaussparungen im Sinne einer Urolithiasis oder eines Tumorleidens geachtet. Daneben ermöglicht die Untersuchung die Befundung von Anomalien wie einer Doppelnierenanlage, einem Ureter fissus oder duplex sowie einem so genannten Ureterkinking.
Indikationen
- Hydronephrose unklarer Genese (Steinleiden, Tumor, Nierenbeckenabgangsenge)
- Mikrohämaturie
- Makrohämaturie
- Abklärung oberer Harntrakt
Kontraindikationen
- Aktive Nierenkolik (Gefahr der Fornixruptur)
- Schwangerschaft
- Kontrastmittelallergie
- Niereninsuffizienz
- Hyperthyreose
- Plasmozytom
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