Arborisationsblock

Der Arborisationsblock wurde 1917 erstmals von Oppenheimer und Rothschild als sehr aufgesplitterte, verbreiterte und niedrige Anfangsschwankungen im EKG beschrieben. Die Beschreibung wurde lange kontrovers diskutiert. Spätere Studien bestätigten jedoch die anfängliche Beschreibung des Arborisationsblocks.

In der modernen (2025) kardiologischen Nomenklatur wird der Begriff meist nicht mehr verwendet.

• Schwere Myokardischämie
• Schwere Myokarditis
• Kardiomyopathien
• Elektrolytentgleisungen
• Antiarrhythmika-Überdosierungen

Bei einer Schädigung der distalen Purkinje-Fasern kommt es zu einer Blockierung der Erregungsleitung auf kleinster intramyokardialer Ebene. Dies führt funktionell zu einem beidseitigen Schenkelblock.

Im Gegensatz zu einem kombinierten Rechtsschenkel- und Linksschenkelblock (proximale Blockade) resultieren daraus kein AV-Block, keine Asystolie und kein Kammerersatzrhythmus.

Vergleich zwischen bilateralem Schenkelblock (proximal) und Arborisationsblock (distal)

Ein Arborisationsblock zeigt sich im EKG durch folgende Merkmale:

• verbreiterter QRS-Komplex (> 200 ms)
• mehrfache Aufsplitterung (Notching) innerhalb des QRS-Komplexes
• Niedervoltage mit einer QRS-Amplitude < 0,5 mV in den Extremitätenableitungen

Der Arborisationsblock ist mit einer ungünstigen Prognose assoziiert, da er auf eine schwere Schädigung der terminalen Anteile des Erregungsleitungssystems und des subendokardialen Myokards hinweist.

• Scherf. Lehrbuch der Elektrokardiographie. 2. Auflage. Springer Nature. 1937
• Lindner und Dubin. Schnellinterpretation des EKG. 8. Auflage. Springer Berlin Verlag. 2004
• Wilson et al. Bundle branch block and arborization block. Arch Intern Med. (Chic). 26(2):153-191. 1920
• Willius. Arborization block. Arch Intern Med (Chick). 23(4):431-440. 1919
• Maciejewski. Electrocardiogram of the type described by C. Plavsic and J. Maciejewski, simulating the curve of the arborization block. Przegl Lek. 8(6):153-6. 1952