Ergometrie
von altgriechisch: εργον ("ergon") - Arbeit, μετρον ("metron") - Maß
Synonym: Arbeitsmessung
Definition
Unter Ergometrie versteht man die Messung von kardiovaskulären Leistungsparametern bei gezielter körperlicher Belastung eines Organismus unter reproduzierbaren Bedingungen. In der Medizin dient die Ergometrie primär diagnostischen Zwecken und wird meist in Form stufenförmig ansteigender Belastungstests durchgeführt.
Hintergrund
Die Ergometrie ermöglicht eine Einschätzung der individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit, zum Beispiel im Rahmen der Erkennung und Verlaufsbeurteilung von Herz- und Lungenerkrankungen. Ergometrie-Geräte werden nicht nur in der ärztlichen Praxis, sondern auch in der Rehabilitation und im Sport als Trainingsmittel verwendet.
Indikationen
- Frühzeitige Erkennung von KHK, Herzrhythmusstörungen oder arteriellen Hypertonien
- Abklärung thorakaler Schmerzen bei Patienten mit mittlerer Vortestwahrscheinlichkeit
- Kontrolle nach PCI und Herzinfarkt und Verlaufskontrolle bei Patienten mit Herzinsuffizienz
- Abklärung der Arbeitsfähigkeit
Kontraindikationen
Gegenanzeigen der Ergometrie sind u.a.:
- akuter Myokardinfarkt
- instabile Angina pectoris
- Myokarditis, Endokarditis, Perikarditis
- Bauchaortenaneurysma
- schwere Aortenstenose und Mitralstenose
- dekompensierte Herzinsuffizienz
- akute Lungenembolie
- schwere Hypertonie von über >180/100 mmHg
Abbruchkriterien
Die Ergometrie wird abgebrochen, wenn abnorme EKG-Veränderungen eintreten oder der Patient schwere kardiovaskuläre Belastungssymptome zeigt.
EKG-Befund
- ST-Streckensenkung ≥ 3 mm
- ST-Streckenhebung ≥ 1 mm
- anhaltende ventrikuläre Tachykardie (> 30 s)
Kardiovaskuläre Symptome
- schwere Dyspnoe
- Zyanose
- Angina-pectoris-Symptomatik
- Blutdruckabfall > 10 mmHg (im Vergleich zum Ausgangsblutdruck)
Sonstige
- Erschöpfung des Patienten
- Technische Probleme (defekte EKG-Registrierung)