Alcianblau
Synonym: Kupfer(2+)-2,9,16,24-tetrakis({[(dimethylamino)(dimethyliminio)methyl]sulfanyl}methyl)phthalocyanin-29,31-diidchlorid (1:1:4)
Englisch: alcian blue
Definition
Alcianblau ist ein Farbstoff, der vor allem in der Histologie verwendet wird. Er färbt in Gewebeproben die sauren Muzine an.
Chemie
Alcianblau besitzt die chemische Summenformel C56H68Cl4CuN16S4. Es ist wasserlöslich und basisch.
Wegen seines Phthalocyaningerüstes wird Alcianblau zu den Phthalocyaninfarbstoffen gezählt. Die blaue Farbe resultiert aus dem Kupferion, das innerhalb des positiv geladenen Moleküls komplexiert ist.[1]
Verwendung
Alcianblau findet in Form von "Alcianblau 8G" primär Anwendung in der Histologie. Je nach pH-Wert lassen sich mit Alcianblau saure Muzine, sulfatierte Glykosaminoglykane (Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat) und N-Acetyl-Sialomucin cyanblau anfärben. Dabei geht das positiv geladene Alcianblau-Molekül elektrostatische Wechselwirkungen z.B. mit Sulfat- oder Carboxylatgruppen der Probe ein. Nukleinsäuren werden nicht angefärbt.
Alcianblau kann auch u.a. mit der PAS-Reaktion kombiniert werden. Letztere färbt Polysaccharide, neutrale Mukopolysaccharide, Glykolipide sowie ungesättigte Fette und Phospholipide magenta an.
Prinzip
Bei einem pH-Wert von ca. 2,5 sind die Carboxylgruppen der einzufärbenden Bestandteile deprotoniert und liegen als Carboxylate vor. Aufgrund elektrostatischer Wechselwirkungen zwischen Alcianblau und negativ geladenen Carboxylatgruppen erscheinen entsprechende Substanzen blau.[2]
Durch weiteres Absenken des pH-Werts kann die Dissoziation der Carboxylgruppen unterdrückt werden, sodass nur noch Sulfatgruppen den Farbstoff binden.
pH | eingefärbte Substanz |
---|---|
1 | stark sulfatierte Muzine |
2,5-1 | schwach sulfatierte Muzine |
1,7-3,2 | Hyaluronsäure und N-Acetyl-Sialomucin |
Weblinks
- Alcianblau-Struktur auf chemspider.com, abgerufen am 05.02.2020
Quellen
- ↑ Lang, Gudrun: Histotechnik, Springer Verlag Heidelberg, 2006
- ↑ LabCE: Alcian Blue: Chemistry abgerufen am 03.02.2020