Akute Bronchitis (Hund)
Synonym: Akute Bronchialerkrankung
Englisch: acute bronchitis
Definition
Die akute Bronchitis des Hundes ist eine Entzündung der Atemwege, die sich im Bereich der Bronchien abspielt.
Ätiologie
Häufigste Auslöser einer akuten Bronchitis sind Virusinfektionen des Zwingerhusten-Komplexes (infektiöse Tracheobronchitis). Die Erkrankung betrifft dann v.a. ungeimpfte oder ungenügend immunisierte Tiere, die dann das Auftreten bakterieller Sekundärinfektionen begünstigen. Zu den primären bakteriellen Erregern gehört neben Bordetella spp. auch Streptococcus equi zooepidemicus.
Deutlich seltener führen unspezifische physikalische (heiße, trockene Luft, Futteraspiration) oder chemische Reize (Rauchgas, Zigarettenrauch) zu akuten Bronchitiden.
Pathogenese
Unabhängig vom Auslöser kommt es initial zu einer Reizung der Bronchialschleimhaut. In weiterer Folge nimmt die Entzündung zu, sodass es zu Schwellung, Hypersekretion, Abnahme der ziliären Tätigkeit und Lumeneinengung kommt.
Klinik
Abhängig von Ursache und Verlauf beginnen die Hunde unvermittelt zu husten. Der Husten kann sowohl trocken als auch produktiv sein. Häufig wird er durch unspezifische Noxen ausgelöst und verstärkt, u.a. durch Herumtollen, Spielen, Aufregung, Trinken von kaltem Wasser, vermehrtes Bellen oder Ziehen an der Leine. Äußerer Druck auf die Trachea ist häufig schmerzhaft.
Kommt es im Rahmen der Entzündung zu einer gesteigerten Sekretion und Exkretproduktion, zeigen die Tiere insbesondere am Ende eines Hustenanfalls verstärktes Räuspern, zusammen mit Würgebewegungen. Das dabei aus den Bronchien und der Trachea stammende Material wird dann meist abgeschluckt und nur teilweise ausgehustet. Selten kommt es zusätzlich zu leichten Störungen des Allgemeinbefindens und Fieber. Durch Verengungen der Bronchien können zudem Stenosegeräusche (Röcheln, Pfeifen, Keuchen) und/oder Atemnot auftreten.
Differenzialdiagnosen
- Zwingerhusten
- Bronchopneumonie
- kardiale Erkrankungen
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose ergibt sich aus den Symptomen (trockener bzw. produktiver Husten u.ä.). Mittels bildgebenden Verfahren wie Röntgen (laterolateraler und dorsoventraler Strahlengang) und bei Bedarf auch Endoskopie kann die Diagnose gesichert werden.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach den Symptomen und der Schwere der Erkrankung. Neben Antitussiva (z.B. Codein, nur bei trockenem Husten) kommen auch Sekretolytika (z.B. Bromhexin) und bei Bedarf auch Antibiotika zum Einsatz. Bei anhaltenden Beschwerden sind auch Aerosolinhalationen mit niedrig dosierten Glukokortikoiden indiziert.
Literatur
- Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2017. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-219961-3
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