Bronchus (Veterinärmedizin)
Synonym: Bronchie
Englisch: bronchus
Definition
Als Bronchien bezeichnet man einen Abschnitt der Atemwege bei den Haussäugetieren, die als röhrenförmige Strukturen die Luftröhre mit den Alveolen verbinden. Die Bronchien bilden in ihrer Gesamtheit den Arbor bronchialis (Bronchialbaum).
Anatomie
Aus der Bifurcatio tracheae gehen zwei kräftige aber kurze Haupt- bzw. Stammbronchen (Bronchi principales) hervor. Diese wiederum teilen sich kurz darauf nach ihrem Eintritt in die beiden Lungen in weitere Zweige auf. Der Arbor bronchialis kann dabei in
- einen konduktiven (luftführenden) und
- einen gasaustauschenden Abschnitt unterteilt werden.
Konduktiver Abschnitt
Der konduktive Abschnitt gliedert sich von oben nach unten wie folgt:
Abschnitt | Information |
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Bronchi principales dexter et sinister: |
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Bronchi lobares (Lappenbronchen): |
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Bronchus trachealis (Trachealbronchus): |
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Bronchi segmentales (Segmentbronchen): | |
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Bronchuli: |
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Bronchuli terminales: |
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Gasaustauschender Abschnitt
Der gasaustauschende Abschnitt setzt sich aus folgenden Anteilen zusammen:
Abschnitt | Information |
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Bronchuli respiratorii |
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Ductus alveolares |
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Sacculi alveolares |
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Histologie
Die Wände des konduktive Abschnitts des Bronchalbaums enthält bis zu den kleinen Segmentbronchen knorpelige Stützelemente. In den Bronchi principales können vollständig ausgebildete hyaline Knorpelspangen (ähnlich der Trachea) gefunden werden. Mit fortschreitender Verzweigung nach distal werden die Knorpelelemente zunehmend unregelmäßiger, bis schlussendlich nur noch isolierte elastische Knorpelfragmente zu finden sind.
In den Bronchuli (Bronchioli) sind keine Knorpelelemente mehr ausgebildet. Im Gegensatz dazu gibt es hier eine relativ dicke Tunica muscularis aus zirkulär und spiralig angeordneter glatter Muskulatur. Diese Muskelschicht kann zu einer erheblichen Lumeneinengung führen und gar einen vollständig Verschluss verursachen (Asthma bronchiale). In den Bronchuli respiratorii wiederum verschwindet die Muskulatur allmählich.
Alle Abschnitte des Arbor bronchialis bis hin zu den Bronchuli respiratorii sind von einem Mantel aus lockerem peribronchialen Bindegewebe (Tunica adventitia) umgeben. Durch diese Ummantelung kann der Bronchialbaum während der Atemtätigkeit gleitend gegen das umgebende Lungengewebe verschoben werden. Über dieses Bindegewebe wird bei entfalteter Lunge auch der elastische Zug des Lungengewebes auf die Bronchen übertragen, die dadurch wiederum offen gehalten werden.
Die Schleimhaut des Arbor bronchialis ist bis zu den kleinen Segmentbronchen mit einem mehrreihigen Flimmerepithel und mit zahlreichen Becherzellen ausgestattet. In der Schleimhaut sind zusätzlich etliche Bronchaldrüsen (Glandulae bronchales) eingebettet, die ein seromuköses Sekret produzieren. In den Brochuli geht das hochprismatische Epithel in ein mehrreihiges isoprismatisches Epithel über. Die Becherzellen nehmen in ihrer Dichte ab, wobei Drüsen gänzlich fehlen.
Neben den Epithelzellen mit Kinozilien kommen in den Brochuli auch Keulenzellen (Clara-Zellen) sowie endokrine Zellen (Kultschitzky-Zellen) vor.
Literatur
- Salomon FV, Geyer H, Uwe G. 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2004. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band II: Eingeweide. 9., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4152-6