ACI-Stenose
Synonym: Stenose der Arteria carotis interna
Englisch: Stenosis of the internal carotid artery
Definition
Unter einer ACI-Stenose versteht man die Lumeneinengung (Stenose) der inneren Halsschlagader (Arteria carotis interna).
Ätiologie
Häufigste Ursache der ACI-Stenose sind arteriosklerotische Gefäßwandveränderungen mit steigender Prävalenz im fortgeschrittenen Lebensalter. Seltener ist eine entzündliche Genese (z.B. Takayasu-Arteriitis).
Klinik
In Abhängigkeit des Stenosegrades unterscheidet man verschiedene klinische Stadien der ACI-Stenose (siehe unten), die bei fortschreitender arteriosklerotischer Lumeneingengung einen progredienten Verlauf aufweisen.
Das Beschwerdebild des klinisch symptomatischen Verlaufes beruht auf einer zerebralen Minderperfusion mit ischämiebedingter neurologischer Ausfallssymptomatik.
Stadium | Symptome |
---|---|
I | asymptomatisch |
II | symptomatisch, Beschwerdebild einer TIA oder PRIND |
III | ischämisch zerebraler Insult mit Akutsymptomatik |
IV | Z.n. ischämisch zerebralem Insult |
Die klinische Symptomatik des Stadium II umfasst neurologische Ausfälle, u.a.
- Schwindelanfälle
- Sprachstörungen
- Sehstörungen
- Ohrgeräusche
- kognitive Defizite (Desorientiertheit, Verharren)
- Bewusstseinsstörungen
- Paresen (Gesicht, Extremitäten) oder
- Sensibilitätsstörungen
Diagnostik
Die Diagnostik der ACI-Stenose wird auf Grundlage der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt. Die körperliche Untersuchung umfasst
- die neurologische Untersuchung und
- die Inspektion der Karotiden (Palpation, Auskultation).
Zur Objektivierung des Befundes und Quantifizierung der Stenose sind bildgebende Verfahren, insbesondere die farbkodierte Dopplersonographie (FKDS) und Duplexsonographie der Halsgefäße unerlässlich. Die Untersuchungsergebnisse der FKDS bilden die Basis der NASCET-Kriterien, welche richtungsweisend für die weitere Therapie sind.
Differentialdiagnostik
Differentialdiagnostisch gilt der Ausschluss einer kardial bedingten zerebralen Ischämie (Herzrhythmusstörungen) oder Hirngefäßembolie (Vorhofflimmern) sowie hirnorganischer Ursachen (u.a. Arteriosklerose der Hirngefäße, Tumor, neurodegenerative Erkrankungen).
siehe auch: Differentialdiagnostik des Schlaganfalls
Therapie
Die Therapie der ACI-Stenose erfordert die operative Rekanalisation der stenosierten Gefäßpassage mittels
- Ballon-Angioplastie
- Thrombendarteriektomie oder
- Gefäßinterponate
Der Interventionsbedarf richtet sich unabhängig vom klinischen Stadium nach dem Grad der Stenose. Des Weiteren ist die Ausschaltung bzw. Verminderung der arteriosklerotischen Risikofaktoren anzustreben.
siehe auch: Carotisstenose, Aortenbogensyndrom