11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase

Man unterscheidet zwei Isoformen der 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase – 11β-HSD1 und 11β-HSD2, die von unterschiedlichen Genen kodiert werden.

Der Typ 1 der 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase wird durch das HSD11B1-Gen auf Chromosom 1 am Genlokus 1q32.2 kodiert. Er wird u.a. in der Leber, im Fettgewebe und im ZNS exprimiert und katalysiert die Umwandlung von Cortison zum biologisch aktiven Cortisol.

Die 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase vom Typ 2 – kodiert durch das HSD11B2-Gen auf Chromosom 16 am Genlokus 16q22.1 – wird in großen Mengen in der Niere, vor allem im Sammelrohr, und im Kolon gebildet. Ferner kommt sie in Schweiß- und Speicheldrüsen vor. Sie katalysiert die umgekehrte Reaktion, d.h. die Umwandlung von Cortisol zum biologisch inaktiven Cortison. Diese Reaktion ist vor allem in Nierentubuluszellen wichtig, da Cortisol mit hoher Affinität an den Aldosteronrezeptor bindet. Durch die Inaktivierung wird die mineralkortikoide Wirkung unterdrückt.

Epigallocatechingallat, das u.a. in grünem Tee vorkommt, hemmt 11β-HSD1.

Man vermutet, dass 11β-HSD1 eine Rolle u.a. bei Insulinresistenz, Typ-2 Diabetes, Hypertonie und Adipositas spielt.

• Hintzpeter et al. Green Tea and One of Its Constituents, Epigallocatechine-3-gallate, Are Potent Inhibitors of Human 11β-hydroxysteroid Dehydrogenase Type 1. PLOS One. 2014
• genenames.org - HSD11B1 , abgerufen am 07.02.2025
• genenames.org - HSD11B2 , abgerufen am 07.02.2025