Fibroblasten-Wachstumsfaktor 10
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Englisch: fibroblast growth factor 10, Keratinocyte growth factor 2
1. Definition
Der Fibroblasten-Wachstumsfaktor 10, kurz FGF10, ist ein Protein aus der Familie der Fibroblasten-Wachstumsfaktoren. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Zellvorgängen wie Proliferation und Differenzierung. FGF10 wird in vielen Geweben exprimiert, besonders in Epithelzellen.
2. Genetik
FGF10 wird durch das gleichnamige Gen auf Chromosom 5 an Genlokus 5p12 kodiert. Es sind mehrere Isoformen bekannt.
3. Biochemie
FGF10 besteht aus 208 Aminosäuren und hat ein Molekulargewicht von rund 23 kDa. Es besitzt eine FGF-Kerndomäne, die charakteristisch für alle Fibroblasten-Wachstumsfaktoren ist.
4. Wirkung
FGF10 bindet an FGF-Rezeptoren (FGFR1 und 2) auf der Zelloberfläche und löst so intrazellulärere Signalkaskaden aus, wie beispielsweise den Ras/Raf/MAPK-Signalweg und den PI3K-Akt-Signalweg. Auch die Signalwege PLCγ und JAK-STAT werden durch die Rezeptorbindung in Gang gesetzt.
5. Funktion
FGF10 reguliert die Embryonalentwicklung und die Differenzierung von Zellen und fungiert bei der Morphogenese, der Wundheilung und beim Tumorwachstum. Er gilt als potenter epithelspezifischer Wachstumsfaktor von Keratinozyten.
6. Klinik
Mutationen im FGF10-Gen werden mit verschiedenen genetisch bedingten Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dazu gehören z.B. das ALSG-Syndrom (Aplasie der Glandula lacrimalis und Glandula salivatoria) und das LADD-Syndrom (Lakrimo-Aurikulo-Dento-Digitales-Syndrom). Darüber hinaus fördert eine Überexpression des Gens das Wachstum von Tumoren.
7. Literatur
- UniProt – FGF10_HUMAN, abgerufen am 18.09.2023
- GeneCard – FGF10, abgerufen am 18.09.2023