Palytoxin
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1. Definition
Palytoxin ist ein im Stoffwechsel von Dinoflagellaten aus Plankton entstehendes Toxin und mitverantwortlich für die Ciguatera-Fischvergiftung.
2. Chemie und Eigenschaften
Palytoxin ist ein Polyketid und besteht aus einer 115 Kettenglieder langen, ununterbrochenen Kohlenstoffkette. Es liegt ein hoher Anteil an Hydroxylgruppen vor. Die Summenformel lautet C129H223N3O54, die Molekülmasse beträgt 2680,1g/mol. Palytoxin (Reinstoff) liegt als amorpher, wasserlöslicher Feststoff vor.[1] Die Substanz ist hitzestabil, Palytoxin wird durch Kochen nicht zerstört.
Ostreocin, ein Toxin des Dinoflagellaten Ostreopsis siamensis, ist ein Derivat von Palytoxin.
3. Toxizität
Palytoxin ist mit einer LD50 von 150 ng/kgKG (Maus, i.v.) eine der giftigsten organischen Naturstoffe, die weder aus Aminosäuren noch polymer aufgebaut sind.
4. Wirkmechanismus
Das Toxin greift in die aktiven, zellulären Transportsysteme für Ionen, den ATPasen, ein. Palytoxin hebt die Konfiguration von Richtungsspezifität der Pumpwirkung der Natrium-Kalium-ATPase auf. Dadurch verändern sich die Konzentrationsgradienten der Zellen und es kommt zur Depolarisation der Zellmembran. Palytoxin wirkt stark zytolytisch.
5. Symptome
- Hämolyse
- Rhabdomyolyse
- schwere Muskelspasmen
- Bronchospasmus
- arterielle Hypertonie
- Herzrhythmusstörungen
6. Quellen
- Mebs, Dietrich (2010): Gifttiere - Ein Handbuch für Biologen, Toxikologen, Ärzte und Apotheker, Wissenschaftl. Verl. Gesellschaft, Stuttgart, 3. Aufl.
- ↑ PubChem: Compound Summary: Palytoxin (aufgerufen am 05. Nov. 2019)