Superinfektion: Unterschied zwischen den Versionen
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Im klinischen Sprachgebrauch wird der Begriff "Superinfektion" auch bei Infektionen verwendet, die durch nichtinfektiöse [[chronisch]]e Erkrankungen begünstigt werden. In der [[Virologie]] bezeichnet "Superinfektion" die [[Koinfektion]] einer bereits von Viren befallenen Zelle mit einem zweiten Virus. | Im klinischen Sprachgebrauch wird der Begriff "Superinfektion" auch bei Infektionen verwendet, die durch nichtinfektiöse [[chronisch]]e Erkrankungen begünstigt werden. In der [[Virologie]] bezeichnet "Superinfektion" die [[Koinfektion]] einer bereits von Viren befallenen Zelle mit einem zweiten [[Virus]]. | ||
==Häufige Beispiele== | ==Häufige Beispiele== |
Version vom 23. Februar 2006, 12:53 Uhr
Englisch: superinfection
Definition
Als Superinfektion wird die durch eine bestehende Infektion begünstigte sekundäre Infektion des gleichen Organs bzw. Körperteils bezeichnet.
Im klinischen Sprachgebrauch wird der Begriff "Superinfektion" auch bei Infektionen verwendet, die durch nichtinfektiöse chronische Erkrankungen begünstigt werden. In der Virologie bezeichnet "Superinfektion" die Koinfektion einer bereits von Viren befallenen Zelle mit einem zweiten Virus.
Häufige Beispiele
- Das klassische Beispiel einer Superinfektion ist die bakterielle Superinfektion nach einer viralen Bronchitis. Folge kann dann eine bakterielle Pneumonie sein.
- Die Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus ist nur als Superinfektion nach vorheriger Hepatitis B möglich.
- Chronische Durchblutungsstörungen bei einem Diabetes mellitus bedingen eine Ischämie des Fußes. Nekrosen neigen in der Folge zur Superinfektion (Diabetischer Fuß).
- Bei einer atopischen Dermatitis kann es durch die Schwächung und Ausdünnung der Haut zu einer Superinfektion mit Staphylokokken (Impetigo contagiosa) oder Pilzen (v.a. Trichophyton rubrum) kommen.
Klinische Bedeutung
Die Prophlaxe von Superinfektionen ist eine häufige Begründung für den Einsatz von Antibiotika, auch wenn aktuell keine bakteriell bedingten Beschwerden und Krankheiten bestehen. Dabei ist die Grenze zwischen sinnvollem (effektive Prävention) und risikoreichem Einsatz (Förderung von Antibiotikaresistenz) der Antibiotika verschwommen.