Zahnmedizinische Prophylaxe
Synonyme: Zahnmedizinische Prävention, vorbeugende Zahnheilkunde
Definition
Die Zahnmedizinische Prophylaxe ist ein Spezialgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit sämtlichen Schutzmaßnahmen vor möglichen Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches, des Kiefers und z. T. der Mundhöhle allgemein beschäftigt. Nach abgeschlossenem Studium der Zahnmedizin besteht die Möglichkeit, sich auf das Fach Zahnmedizinische Prophylaxe zu spezialisieren.
Stufen der Zahnmedizinischen Prophylaxe
Ähnlich der Prophylaxe in sämtlichen anderen medizinischen Fachbereichen, gibt es auch in der Zahnmedizin verschiedenen Intensitäts- und Betrachtungsstufen:
- Primäre zahnmedizinische Prophylaxe: Diese erste Stufe soll jegliches Auftreten von Erkrankungen von vorneherein unterbinden. Dazu gehören diverse Maßnahmen der Mundhygiene, wie Zähneputzen, Spülungen, die Anwendung von Zahnseide, etc. Aber auch eine gesunde, zuckerarme Ernährung gehört zu dieser Stufe.
- Sekundäre zahnmedizinische Prophylaxe: Regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt sollen evtl. vorhandene Erkrankungen möglichst früh erkennen, um eine Ausbreitung bzw. Verschlimmerung zu vermeiden.
- Tertiäre zahnmedizinische Prophylaxe: Bereits entstandene Krankheiten sollten so effektiv behandelt werden, dass es zu keinem Rezidiv bzw. zu keinen Komplikationen kommt.
- Quartäre zahnmedizinische Prophylaxe: Vermeidung von unnötigen Behandlungsschritten und der Gabe zu vieler Medikamente.
Formen der Zahmedizinischen Prophylaxe
- kollektive Prophylaxe: Konzentration auf die Zahngesundheit der Gesamtbevölkerung
- semikollektive Prophylaxe: Vorsorge bei bestimmten Bevölkerungsgruppen (z. B. Diabetiker, Grundschüler)
- Individualprophylaxe: Untersuchung und Krankheitsvorsorge bei einem einzelnen Patienten
Kariesprophylaxe
Hierbei kommt neben dem Beachten der Ernährung und der regelmäßigen Mundpflege der frühkindlichen Verabreichung von speziellen Substanzen eine Bedeutung zu.
Anwendung von Flourid
Fluorid besitzt eine nachgewiesene Karies-hemmende Wirkung, die auf folgenden Mechanismen beruht:
- Hemmung des bakteriellen Zuckerabbaus in der Mundhöhle
- Zahnschmelz wird fester und unempfindlicher gegen niedrige ph-Werte
- entkalkte Zahnpartien werden repariert
Anwendung von Xylitol
Komplexbildung des Moleküls mit Kalzium und Speichelproteinen führt zur Remineralisation der Zahnsubstanz.
Zahn- und Mundhygiene
Folgende Faktoren gehören zur prophylaktischen Maßnahme der Mundhygiene:
- die mechanische Entfernung von Speiseresten von Plaques
- Ausspülung der Mundhöhle mit Wasser nach zuckerhaltigen Speisen
- tägliches Zähneputzen, ca. 2 – 3 mal am Tag für rund 3 – 4 Minuten
- Klärung der Frage nach der Zahnbürste (manuell oder elektrisch)
- Anwendung von Zahnpflegetabletten
- Mundwasser
- zahnmedizinische Beratung, welches Zahnpasta am besten geeignet ist (z. B. bei Neigung zur Schmerzempfindlichkeit)
- Reinigung der Zahnzwischenräume
- Zahnseide
- Techniken des Zähneputzens
- Prothesenhygiene
Kontrolluntersuchungen
Mindestens einmal im Jahr sollte eine Untersuchung durch einen Zahnarzt erfolgen.
um diese Funktion zu nutzen.