Cornea verticillata
Synonym: Vortexkeratopathie
Englisch: vortex keratopathy, whorl keratopathy
Definition
Bei der Cornea verticillata handelt es sich um eine beidseitig auftretende symmetrische Hornhauttrübung durch grau-braune, wirbelförmige Ablagerungen im Hornhautepithel.
Ursachen
- Medikamente: z.B. Amiodaron, Indometacin, Chloroquin, Hydroxychloroquin, Tamoxifen, Latanoprost/Netarsudil (Roclanda®)
- Morbus Fabry
Klinik
In der Regel führt die Cornea verticillata nicht zu einer Visusminderung. In ausgeprägteren Fällen ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit oder das Auftreten von Halos möglich.
Cave: Beim Auftreten einer Visusminderung sollte an eine mögliche Optikusneuropathie gedacht werden!
Diagnostik
In der Spaltlampenuntersuchung sind grau-braune, wirbelförmige Ablagerungen zu erkennen, die von zentral nach peripher verlaufen.
Therapie
Die Therapie der Cornea verticillata richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache.
Die Amiodaron-induzierte Keratopathie bedarf zunächst keiner weiteren Behandlung, da die Ablagerungen reversibel sind und sich in der Regel nach sechs bis zwölf Monaten zurückbilden. Sie stellt aus diesem Grund keine zwingende Indikation zum Absetzen der Therapie dar. Die Keratopathie sollte jedoch dokumentiert und im Verlauf kontrolliert werden. Gegebenenfalls kann das Auftreten der Ablagerungen bzw. die Beschwerdesymptomatik durch den Einsatz von hydrophilen therapeutischen Kontaktlinsen oder durch Tränenersatzmitteln gemildert werden.
Beim Morbus Fabry steht die Enzymersatztherapie (EET) im Vordergrund.
Literatur
- Torsten Schlote, Ulrich Kellner: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen in der Augenheilkunde. Thieme Verlag. 2011.
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