Tumor M2-PK
Synonym: Tumor M2-Pyruvatkinase, Isoenzym M2 der Pyruvatkinase
Definition
Tumor M2-PK ist ein Tumormarker, der sich im Stuhl und im Blutplasma nachweisen lässt.
Hintergrund
Die Tumor M2-PK ist eine Isoform der Pyruvatkinase, eines Schlüsselenzyms der Glykolyse. Das Isoenzym PKM2 kommt physiologisch z.B. in der Lunge und im Gehirn vor.[1]
In Tumorzellen sieht man eine deutlich verstärkte Expression der Pyruvatkinase. Im Gegensatz zu gesunden Zellen findet sich die M2-PK hier nicht nur in der physiologischen, aktiven Form als Tetramer, sondern auch in inaktiver Form als Monomer, Dimer oder Trimer. Diese inaktiven Formen werden als "Tumor M2-PK" bezeichnet. In Tumorzellen werden bei Vorliegen der inaktiven Form die Glukosemetaboliten nicht mehr vollständig der Energiegewinnung zugeführt, sondern direkt in die Synthesewege der Zellbausteine (des Tumors) eingeschleust.
Material
- 3 ml EDTA-Blut
- 1 g Stuhlprobe
Methode
ELISA mit spezifischen monoklonalen Antikörpern gegen die dimere Form der M2-PK
Referenzbereich
Normbereich:
- Tumor M2-PK im Blutplasma: < 25,0 U/ml
- Tumor M2-PK im Stuhl: < 4,0 U/ml
Interpretation
Während die Sensitivität bei progredienten Stadien als ausreichend hoch einzuschätzen ist, deckt der Test bei frühen Entartungen nur etwa die Hälfte der Fälle auf. Negative Ergebnisse sind daher nicht unkritisch mit einem Tumorausschluss gleichzusetzen, positive Ergebnisse sollten bei nachgewiesener hoher Spezifität in jedem Fall abgeklärt werden.
Diagnostische Genauigkeit bei Nachweis durch Blutplasmaprobe:
Tumor | Sensitivität | Spezifität |
---|---|---|
Lunge: Adeno-Ca | 70 - 71 % | 95 % |
Lunge: Plattenepithel-Ca | 60 - 68 % | 95 % |
Lunge: SCLC | 35 - 50 % | 95% |
Niere | 70 - 100 % (Robinson-Stadium IV: 100 % | 95 % |
Magen | 58 % | 90 % |
Kolon | 87 % | 90 % |
Pankreas | 71 % | 90 % |
Diagnostische Genauigkeit bei Nachweis durch Stuhlprobe:
Tumor | Sensitivität | Spezifität |
---|---|---|
Kolorektale Tumoren (gesamt) | 80,3 ± 7,1% (n=704) | 91,9 ± 6,8 % (n=10519) |
Stadium T1 | 59 ± 5 %(n=34) | |
Stadium T2 | 63 ± 14 % (n=75) | |
Stadium T3 | 80 ± 7 % (n=183) | |
Stadium T4 | 90 ± 10 % (n=40) | |
Adenome | 51 ± 24 % (n=98) |
Quelle
- Laborlexikon.de; abgerufen am 25.03.2021
Literatur
- ↑ Zhang et al. PKM2, function and expression and regulation. Cell & Bioscience. 9(52). 2019
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